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Von Höllenhunde bekam ich auf meine Nachfrage, was ich tun könnte wegen des Essenstehlens von Little Amiga von Tisch und Küchenschrank, eine Antwort mit einem Vorschlag.

Der Vorschlag ist erstens, nichts auf Tisch oder Küchenschrank zu lassen. Ich mache das schon. Leider klappt das aber nicht gut. Ich selbst habe kein Problem damit. Vor allem mein Vater schafft es aber nicht. Er lässt sein Essen stehen auf dem Esszimmertisch oder dem Küchenschrank und macht dann auch nicht die Türe zu. So hat Little Amiga leichtes Spiel.

Und jedes Mal, wenn sie etwas erwischt, ist das natürlich Belohnung und Ansporn, es wieder zu versuchen.

Der zweite Teil des Vorschlags ist eine Methode, Little Amiga durch positive Verstärkung davon abzubringen, dass sie sich das Essen nimmt. Dazu soll sie lernen, dass es lohnenswerter ist, nicht auf den Tisch zu springen und sich zu bedienen. Die Autorin von Höllenhunde vermutet allerdings, dass es eine Weile dauern könnte bis ich ausreichend Vertrauen von Little Amiga erhalte, da ich bisher nur als Bestrafer aufgetreten bin in solchen verlockenden Situationen. Das ist schon möglich.

Vorgehen soll ich nun wie folgt:

  • Zunächst soll ich das sogenannte Leave-it game (Lass es Spiel) mit Little Amiga spielen. Das besteht darin, dass der Hund lernt, etwas liegen zu lassen. Dafür bekommt er dann eine Belohnung.
  • Man kann damit beginnen, dass man ein Leckerchen in der geschlossenen Faust hat und der Hund belohnt wird, wenn er nicht länger versucht, es aus der Hand zu bekommen, sondern zurück geht und wartet. Das muss dann noch mit der Ansage “Lass-es“ verknüpft werden.
  • Sobald Little Amiga das Prinzip verstanden hat, soll dann nach und nach die Distanz von mir zum Leckerchen, welches sie nicht nehmen soll, vergrößert werden. Jedes Mal, wenn sie das Leckerchen nicht genommen hat, bekommt sie eine Belohnung.
  • Wenn das klappt, wird Essen auf den Tisch gestellt und sie erhält die Ansage „Lass-es“. Man geht vom Tisch weg und kommt schon kurz darauf zurück (5 Sekunden) und belohnt sie dann. Die Zeit wird dann nach und nach ausgeweitet.
  • Empfohlen werden Geduld und kleine Schritte. Für den Hund ist das anstrengend, da er sich beherrschen muss. Den Rest des Tages sollte dann kein Essen herumstehen.
  • Sollte es doch einmal einen Zwischenfall geben, soll dieser ignoriert werden. Die Trainingserfolge sollten dadurch nicht gefährdet werden. Zur Not geht man im Training noch einmal auf ein für Little Amiga einfacheres Level zurück.
  • Wichtig ist noch, dass man nicht bestraft oder wütend wird.
  • Wie schnell Little Amiga lernt, hängt von ihrem Verhältnis zu mir ab. (Wie gut dieses Verhältnis ist, da bin ich mir nicht so sicher.)
  • Die Leckerchen als Belohnung sollten besondere Leckerchen sein. Da habe ich auch welche, die sie absolut mag.

Die Methode erinnert mich an eine Episode mit Cesar Millan, bei der er einem Hund auf diese Art das Fressen seines eigenen Kots abgewöhnte.

Gegenwärtig bin ich bei der Strategie, dass Little Amiga nicht in die Küche darf. Es gibt nur ein Problem damit – es funktioniert nur bedingt. Bin ich in der Küche, kommt sie in der Regel nicht hinein. Zu Beginn versucht sie es vielleicht einmal, wenn ich gerade in die Küche gegangen bin. Habe ich sie dann hinaus geschickt, bleibt sie dort auch. Der Hauptschwachpunkt ist mein Vater. Er merkt oft nicht, dass sie zu ihm in die Küche oder das Esszimmer gekommen ist und schickt sie, wenn er es merkt, auch nicht sofort hinaus. Außerdem lässt er Küchentüre oft offen und lässt dann zu allem Übel auch noch Essen auf dem Tisch oder Küchenschrank – und schon bedient sich Little Amiga, die diese Situationen nicht ungenutzt lässt.

Also werde ich es nun mit positiver Verstärkung versuchen. Ich kann nur hoffen, dass mein Vater Little Amiga nicht zu oft die Gelegenheit zum Räubern bietet, denn sonst wird auch diese Methode nicht zum Ziel führen.

Bis ich soweit bin, dass Little Amiga Sachen auf dem Boden liegen lässt, auch wenn ich auf Distanz bin und sie dieses tut, weil sie eine Belohnung erwartet und nicht, weil ich es zum Tabu erklärt habe, wird sie weiterhin nicht in die Küche gelassen.