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Ich war dann noch am Freitagnachmittag bei unserem Tierarzt mit Floppy wegen seinem Unwohlsein. Der sah ihn sich an (Zahnfleisch etwas blass, sonst keine Auffälligkeiten), nahm die Temperatur (38 °C, also normal) und hörte ihn ab (eindeutig stärkere Aktivitäten im Darmbereich). Außerdem tastete er den Darmtrakt ab (keine Auffälligkeiten). Es blieb nichts weiter zu tun als mittels Spritzen das Verdauungssystem zu beruhigen und für Entspannung zu sorgen. Außerdem bekam ich Pillen für den Magen, die diesen schützen sollen. Am Samstag sollte ich dann noch einmal morgens anrufen und über Floppys Zustand berichten.
Kurz nach sieben, also twas später als normal, da ich verschlafen hatte, drehten wir unsere Runde. Floppy setzte Kot ab und ich sammelte ihn gleich in einem Beutel ein. Zum Frühstück gab es etwas Reis, Fleischbrühe und ein paar Fleischstückchen. Das nahm der kleine Mann auch gerne. Irgendwie machte er aber keinen richtig guten Eindruck. Beim Telefonat mit dem Tierarzt erwähnte ich die Kotprobe und die wollte er dann gerne untersuchen. Also fuhr ich mit Floppy und Kotprobe zum Tierarzt. Schon auf dem Weg zur Garage sah ich am Sabber an Floppys Lefzen, dass ihm schon wieder übel war. Er hielt auch tapfer auf der Autofahrt durch. Als wir am Ziel waren, übergab es sich dann – leider nicht auf die Decke, die schon zweimal Ziel war, sondern auf das Vetbed daneben. Der Tierarzt untersuchte auf vier Erreger: Giardien, Krytosporidien, Parvoviren und Koronaviren. Die Tests waren alle negativ. Das ist schon mal gut und bestätigt nebenbei noch einmal, dass die Kuren in der ersten Jahreshälfte wirklich erfolgreich waren.
Es bleibt als Diagnose nach nochmaligem Beschauen, Abhören und Abtasten nur eine allgemeine Verstimmung des Verdauungstraktes durch vermutlich Bakterien. Es gab noch einmal zwei Spritzen und dann bekamen wir noch Pillen mit, welche den Magen mit einer dicken Schleimschicht versehen, welche den Abheilprozess beschleunigen. Außerdem nahm ich noch zwei kleine Dosen von einem leicht- und hochverdaulichen Spezialfutter mit, welches ich ihm über die nächsten beiden Tage geben werde.
Bis spätestens Montag sollte eine Besserung eingetreten sein. Wenn nicht, müssen wir noch einmal beim Tierarzt vorsprechen.
Dem tapferen Kerlchen drück ich die Daumen… Sehr merkwürdige Geschichte. Sicher, dass er kein Schneckenkorn oder Dünger verschlungen hat? (Ist mir heute bei der Runde noch aufgefallen: die blauen Körnchen am Wegesrand waren rasend interessant…)
Schneckenkorn liegt bei uns nirgendwo herum. Im eigenen Garten verwende ich es grundsätzlich nicht. Da stehe ich lieber öfter mal mitten in der Nacht auf und gehe mit Taschenlampe, Zange und Sammeleimer auf Jagd.
Blaukorn hatte ich im Gemüsegarten. Doch da kam er nicht ran. Sonst hatte ich einen organischen Dünger, der harmlos ist, an den er aber auch nicht rankommt.
Bei uns weiß ich von einigen Nachbarn, die Schneckenkorn verwenden (wobei sie dieses Jahr schon erschreckend zahlreich unterwegs sind und so ziemlich alles verputzen, was sich ihnen anbietet). Die Ecken vermeiden wir denn auch, obwohl er Nacktschnecken noch nicht als Leckerbissen entdeckt hat. Von einer Kurzhaardackeldame weiß ich, dass sie Nacktschnecken und Weinbergschnecken über alles liebt. Deshalb meine Vermutung…
Ein Hund isst Schnecken?! Das ist äußerst ungewöhnlich. Gerade die schleimigen Nacktschnecken. Es gibt nur wenige Fressfeinde für diese Tiere. Selbst Krähen verschmähen sie. Laufenten kann man auf den Geschmack bringen und dann als Vertilger einsetzen, aber Hunde …
Man lernt nie aus.
Ich war auch bass erstaunt, konnte es aber selbst beobachten. Wobei die Präferenz eindeutig bei den Weinbergschnecken liegt. Wahrscheinlich, weil sie so schön knusprig sind.