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Ein Hundetagebuch

~ Hunde & was mich bewegt

Ein Hundetagebuch

Monatsarchiv: Dezember 2013

Blinde Rage

28 Samstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

floppy, Hunde, hundepsychologie, little amiga, spaziergang, Yoschi

Nachdem ich mich gestern über Floppys Naseneinsatz gegenüber einem fremden Hund erfreuen konnte, war davon heute keine Spur zu entdecken als wir einem anderen Hund auf einem engen Weg begegnen. Erwartet hätte ich dieses auch auf keinen Fall. Dafür war der für Floppy entscheidende persönliche Sicherheitsabstand zu deutlich unterschritten. Der andere Hund, ein Terrier aus dem Tierheim, der ausgeführt wurde, blieb ruhig, während meine drei sich wie die Irren gebärdeten. Floppy hatte ich wieder dicht zu mir genommen, um ihn irgendwie davon abzubringen, sich nur auf den Hund zu fixieren. Keine Chance, egal, was ich tat, er war in blinder Aggression gefangen. Ich kam nicht zu ihm durch. Der andere war einfach zu nahe. Als ich Floppy dann noch zu dichter zu mir zog, fasste ich ihn wohl falsch und schwups hatte er sich glatt wie ein Aal nach hinten aus dem Geschirr gewunden und raste in vollem Tempo auf den Terrier zu, der mittlerweile sogar ein Stück an uns vorbei war.

Der Terrier war angeleint und hielt noch immer recht still. Floppy kläffte und umsprang ihn, traute sich aber erwartungsgemäß nicht, ihm tatsächlich auf den Pelz zu rücken. Dafür ist seine Angst dann doch zu groß. An ihn heran konnte ich nicht, denn das hätte ihn, mit den beiden anderen, die auch außer sich waren durch Floppys Steilvorlage, nur gestärkt. Also versicherte ich der jungen Frau, dass Floppy nichts tun werde und ging unseren Weg weiter. Ein paarmal musste ich rufen und auch die junge Frau redete auf ihn ein bis er kapierte, dass er ohne Rückendeckung dastand und sein Rudel weitergezogen war – ohne ihn. Dann drehte er ab und kam im Dackelsprint zu mir gelaufen. Ich lobte ihn und nahm ihn wieder ins Geschirr. Ähnliches ist mir schon einmal vor einem dreiviertel Jahr passiert. Damals war es ein großer Jagdhund und ich hatte Glück, dass dieser den kleinen Floppy nicht zerlegt hat. Ein Biss hätte genügt.
Situationen, in welchen wir nicht ausweichen können, sind immer extrem unangenehm für mich. Ich versuche wie immer, vor allem an der Quelle zu wirken, Floppy abzulenken und seine Fixierung auf den anderen Hund zu durchbrechen. Erschwerend kommt aber meist hinzu, dass die anderen beiden, mindest aber Little Amiga, angefeuert durch Floppy, sich auch wie wild gebärden und so Floppy wiederum motivieren, seinerseits nicht nachzulassen. Also muss ich auch immer sehen, dass ich Little Amiga ruhig bekomme. Auf engen Wegen ohne Ausweichmöglichkeit ist das alles aber leider so gut wie unmöglich. Einfacher ist es oft, die Hunde kurz zu nehmen und so schnell wie möglich den anderen Hund zu passieren.

Er hat eine Nase!

27 Freitag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

floppy, hundepsychologie, little amiga, Nase, spaziergang, Wahrnehmung

Es geht mal wieder um meinen kleinen Angsthasen Floppy. Seine große Unsicherheit und Angst anderen Hunden gegenüber kompensiert er, da er nicht fliehen kann wegen der Leine, an welcher ich ihn führe, durch Aggression. Und so ist eine Annäherung an einen Hund nicht möglich. Er nimmt nicht einmal die körperlichen Beschwichtigungsgesten der anderen Hunde wahr, denn er sieht alles nur durch die Angriffsbrille. Insgesamt ist so sein Umgang mit fremden Hunden, wenn man überhaupt von “Umgang” sprechen kann, komplett über das Gesichtsfeld geprägt und dabei eigentlich sozialblind. Noch nie hat er an einem fremden Hund gerochen oder ein fremder Hund am ihm, denn es war einfach nicht möglich. Weder konnte er sich dem anderen Hund vernünftig nähern, noch konnte ein anderer Hund sich ihm nähern.

Aber wir machen Fortschritte, und wenn es nur ganz winzig kleine sind. Heute begegneten wir an einer Wegkreuzung dem Westhighland Terrier von einer Straße über uns. Der kleine Kerl ist nett und völlig aufgeschlossen anderen Hunden gegenüber. Kaum hatten meine ihn erblickt, fing der Radau schon an. Ich zog Little Amiga und Floppy zu mir heran und schaffte es, sie zu beruhigen. Beide saßen dann neben mir, Little Amiga links und Floppy rechts. Der Westi passierte uns und der Abstand begann sich zu vergrößern. Da streckte Floppy seine Nase in Richtung des Westis in die Luft, um seine Witterung aufzunehmen. Ich war total überrascht, denn das ist wirklich ein Novum für ihn. Es ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen. Wenn er erst einmal beginnt, andere Hunde auch über die Nase wahrzunehmen, ist ein erster Schritt weg von der reinen undifferenzierten visuellen Wahrnehmung getan. Das wird die Normalisierung seines Verhaltens erleichtern. Allerdings wird es noch viel Zeit und Geduld und Üben erfordern, bis Floppy zu einem Hund mit völlig normalem Verhalten gegenüber anderen Hunden wird.

Das Erlebnis heute macht mir aber Hoffnung, dass mein Mühen langsam Früchte trägt.

Das andere Ende der Leine

21 Samstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Buch, buchbesprechung, Gelesen, Hunde, Wissen

ist ein Buch, welches ich vor einiger Zeit gelesen habe. Unter Hundehaltern, die sich ernsthaft mit ihren Vierbeinern auseinandersetzen, ist das Buch kein unbekanntes. Trotzdem möchte ich hier kurz meine Eindrücke zusammenfassen.

Das Buch der amerikanischen Verhaltensbiologin Patricia B. McConnell befasst sich, wie der Titel, der voll “Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt“ lautet, vermuten lässt, mal ausnahmsweise nicht alleine mit den Hunden, sondern sehr stark mit uns Menschen selbst. Die Verhaltensbiologin geht davon aus, dass ein Teil der Probleme, die wir mit unseren vierbeinigen Begleitern haben, aus unserer grundsätzlichen Verschiedenheit herrühren. Wir sind Primaten und unsere Hunde Canide. Beide Gruppen haben im Verlauf ihrer Evolution verschiedene Verhaltensmuster entwickelt, um mit den Situationen umzugehen, denen sie im Leben begegnen. Und genau hier liegt laut Frau McConnell die Ursache vieler Kommunikationsprobleme mit unseren Hunden. Als Primaten gibt es bei uns grundlegende Verhaltensmuster, die sich so sogar bei anderen Primaten, etwa Chimpansen, finden. Zwar haben Hunde im Verlauf ihrer Co-Evolution mit dem Menschen sehr gut gelernt, uns zu lesen, doch in bestimmten Situationen laufen sie trotzdem in die Falle.

So geht die Autorin auf den Stimmgebrauch ein und die Körperhaltung. Sie kann gut zeigen, wie oft kleinste von uns nicht einmal beabsichtigte Veränderungen beim Hund genau das Gegenteil von dem bewirken, was wir wollen. Gespickt ist jedes Kapitel mit Begebenheiten aus dem eigenen Leben der Autorin. Sie lebt auf einer Farm, hat Border Collies und sogar Schafe. Außerdem schildert sie immer wieder Fälle aus ihrer Beratungspraxis.

Im Buch beschäftigt sich die Autorin auch mit dem Thema Spielen und was man beachten muss, dass aus dem Spiel nicht plötzlich Ernst wird. Es geht um Hunde im Rudel und auch das Thema Dominanz. Auch dem Thema wie Hunde mit dem Tod um gehen, widmet sie ein Kapitel und außerdem dem Thema Persönlichkeiten bei Hunden. Zum Ende des Buches verschwindet meinem Eindruck nach der Fokus auf die Unterschiede von Hund und Mensch immer mehr, doch trotzdem halte ich das Buch sehr sehr lesenswert. Es ist informativ und unterhaltsam.

Floppy vergiftet jede Hundebegegnung

19 Donnerstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Angst, floppy, Hunde, Hundebegegnung, hundepsychologie, Unsicherheit

Beim Spaziergang heute fiel mir noch einmal mehr auf, wie massiv sich Floppys Angst vor anderen Hunden auf vor allem Little Amiga aber auch Yoschi auswirkt.

Wir waren auf unserer “Hundeautobahn“ in den Feldern oberhalb des Ortes. Das ist ein geteerter Feldweg, der wegen dieser Eigenschaft gerne frequentiert wird, vor allem in der feuchteren Jahreszeit, aber auch sonst, da er gut mit dem Auto erreichbar ist.

Wir waren fast am Beginn der Hundeautobahn angekommen und ein Volvo fährt vor, wendet, stößt rückwärts in die Wiese, der Fahrer steigt aus, öffnet die hintere rechte Tür und zwei herrliche Golden Retriever, ein jüngerer und ein etwas älterer, springen heraus. Sie rennen sofort auf die Hundeautobahn, jedoch nicht weit, schnüffeln und erleichtern sich.

Wir beobachten das alles aus sicherer Entfernung, sicher genug für Floppy, denn dieser bleibt vorerst still. Ich rede beruhigend auf ihn ein und lasse Little Amiga von der Leine. Sie rennt sofort zu den beiden Golden Retrievern, die sie freundlich wedelnd erwarten und begrüßen, sobald sie sie erreicht hat. Floppy sitzt neben mir und beobachtet alles sehr angespannt. Unterdessen tollt Little Amiga ein wenig mit den beiden umher, dabei bewegt sich die Gruppe ein paar Meter in unsere Richtung. Es sind sicher noch etwa 15 bis 20 Meter Distanz. Das ist in diesem Fall zu wenig für Floppy. Er beginnt zu kläffen, was das Zeugs hält, springt mit gesträubtem Nackenfell auf und ab und zieht in Richtung der Gruppe. Ich bleibe stehen und versuche, ihn abzulenken und zu beruhigen, vergeblich. Mit Little Amiga, so beobachte ich aus den Augenwinkeln, geht in dem Moment, wo Floppy das aggressive Gekläffe startet, eine Veränderung vor sich. Sie trennt sich von den beiden Golden Retrievern, steht mit breiterem Schritt und gesträubtem Nackenfell und beginnt, die beiden anzukläffen. Die sind recht überrascht ob des Sinneswandels und lassen sie dann links liegen. Little Amiga kann das Verhalten nicht einordnen, so scheint es, und beobachtet die beiden größeren Hunde. Kurz darauf ruft der Besitzer seine Hunde zurück zum Auto. Little Amiga rennt kurz hinterher und verbellt die beiden Goldenen noch einmal. Floppy bellt noch, da sind die Hunde samt Besitzer schon mit dem Auto verschwunden. Dann endlich beruhigt er sich. Derweil kommt Little Amiga wieder zu mir zurück, worauf ich sie an die Leine nehme.

Floppy ist wie eine Giftspritze. Er macht jede Hundebegegnung zum Tohuwabohu. Als ich über die Beobachtung von heute nachdachte, fiel mir auf, dass ich seit ich Floppy habe, und das ist jetzt ein Jahr, keine richtigen Gespräche mit anderen Hundehaltern mehr führen konnte, da man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, wenn die drei loslegen. Auch bin ich seither bis auf drei Versuche (zweimal mit der Nachbarin und einmal mit einem Freund) nicht mehr mit anderen Hundebesitzern gemeinsam gelaufen. Durch Floppy ist dieses einfach unmöglich. Andere Hundebesitzer nehmen mittlerweile oft schon Reißaus, wenn sie Floppy loslegen hören. Als wir heute beim Tierheim herunterkamen, standen dort zwei Damen mit ihren schwarzen Labradoren und unterhielten sich. Da auch ein Hund hinter mir war, entschied ich, weiter zu gehen mit den zu erwartenden Ausbrüchen meiner Hunde. Die beiden Labradorhalterinnen brachen daraufhin ihre Unterhaltung hastig ab, luden die Hunde in die Autos, verabschiedeten sich noch und setzten sich in ihre Autos.

Manchmal vermute ich, es gibt mittlerweile eine Reihe von Hundebesitzern, die mich und meine Meute zum Teufel wünschen, da eine Begegnung mit uns auch sie, je nach Hund oder Hunden, in Bedrängnis bringt. Ein Schäferhundbesitzer schaut mich bei jeder Begegnung mitleidig an und schüttelt den Kopf. Ein zweiter Schäferhundhalter wirft mir bei jeder Begegnung nichts anderes als böse Blicke zu. Andere Hundehalter, die uns schon mehrfach begegnet sind, versuchen, auszuweichen oder gehen den Weg zurück, um uns nicht begegnen zu müssen. Selbst versuche ich, die Zahl der Begegnungen durch Ausweichen so gering wie möglich zu halten. Das reduziert den Stress für meine Hunde wie auch die andere Seite, ist also im gegenseitigen Interesse.

Ich denke, dass ich die Distanz zu anderen Hunden, welche Floppy erträgt, schon ein klein wenig verringern konnte. Sind die Hunde noch weit genug entfernt, kann ich ihn ruhig halten und erreiche ihn auch. Ab einem bestimmten Punkt kann ich dann machen, was ich will, er nimmt mich nicht mehr wahr.

Hundeautobahn ist eine Referenz auf das sehr interessante Hundeblog “Um die Pfote gewickelt”

Es ist nur eine Frage der Geduld, wie so oft

18 Mittwoch Dez 2013

Posted by DT in Erziehung, Hundepsychologie, Tagebuch

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Schlagwörter

Fütterung, floppy, Geduld, Hunde, little amiga, Yoschi

drei-futter

Foto: Fütterung in der Küche, jeder auf seiner Matte

Die Fütterung der Raubtiere ist bei mir, wie in vermutlich jedem Hundehaushalt, ein Ritual mit festen Regeln. Den beiden Kleinen brachte ich von Anbeginn an bei, bevor wir unser Futter auf den Boden gestellt bekommen und es anrühren dürfen, müssen wir ruhig sitzen, Abstand wahren und auf das Signal “Auf” warten. Das haben die beiden fix verstanden, ohne viele Worte. Immer wenn sie Anstalten machten, entfernte sich der Futternapf wieder. Und dumm sind Hunde nun wirklich nicht. Floppy kann es am besten. Little Amiga hat etwas Schwierigkteiten, ruhig zu sitzen. Sie dreht sich im Kreis, legt sich hin, steht wieder auf und kann es kaum abwarten, geht aber nicht an ihr Futter. Das ist in dieser Form während meiner langen Abwesenheit eingerissen. Hier muss ich noch einmal nacharbeiten. Bei Yoschi und Jackie hatte ich das früher nicht so gehandhabt und störte mich vor allem bei Yoschi immer daran, dass er alles so schnell wie möglich in sich schlang. Doch auch Yoschi ist sehr lernfähig, wenn es ums Futter geht. Meine Mutter musste erst lernen, dass es Geduld braucht und Ausdauer, und keine beständige Wiederholung von “Sitz” und”Nein”. Das Futter näher bringen und entfernen, reicht völlig aus. Dass er sitzen soll, hat Yoschi schon lange verstanden. Mit Konsequenz funktioniert es nun auch bei ihm, wie meine Mutter gelernt hat. Ich hoffe, sie kann dieses Wissen nun auch langsam auf andere Bereiche übertragen. Leider ist sie eine sehr ungeduldige Person und alles muss auf Kommando gehen, zack, zack, zack …

ein-futter

Foto: Yoschi bei der Fütterung am Nachmittag

Yoschi frisst seither deutlich langsamer. Nichts und niemand drängt ihn. Viel langsamer als die beiden Kleinen ist er dann aber doch nicht. Jeder macht anschließend noch die Runde und sucht nach kleinsten Überbleibseln in und um die Näpfe der anderen. Auch das gehört zum Ritual, wenn auch nicht zu dem von Menschen gemachten.

Keine Spur von Entspannung

13 Freitag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Entspannung, floppy, Hunde, little amiga, spaziergang, Yoschi

Mit Spazierengehen verbinde ich für mich persönlich vier Dinge: mit den Hunden zusammen sein, Bewegung, frische Luft und Entspannung.
Wie der Titel dieses Beitrags schon vermuten lässt, klappt es mit Punkt vier gegenwärtig nicht so richtig oder ehrlicher gesagt, gar nicht. Was waren das noch für Zeiten als ich mit Jackie und Yoschi durch den Wald lief. Wir waren ein eingespieltes Dreierteam. Insgesamt konnten wir im zügigen Tempo unsere Runden drehen, natürlich immer mal wieder und manchmal vielleicht auch zu oft unterbrochen von Yoschi, der an einer interessanten Stelle schnüffeln und markieren musste. Doch alles in allem lief es eben. Wir waren an der frischen Luft, meine Hunde und ich, bewegten uns und waren entspannt. Begegnungen mit anderen Hunden konnten schon mal etwas lauter werden, da Jackie seit einem Zwischenfall viele Jahre davor anderen Hunden gegenüber unsicher geworden war. Aber damit konnten wir drei gut leben.

Heute sind Spaziergänge für mich nicht mehr Entspannung, sondern Schwerstarbeit. Klar, wir sind an der frischen Luft wir vier und bewegen tun wir uns auch. Damit enden die Gemeinsamkeiten zu früheren Zeiten jedoch schon. Ab dem Moment, wo wir das Haus verlassen, beginnt für mich eine Zeit höchster Konzentration.

Um Yoschi brauche ich mir eigentlich keine Gedanken machen. Der läuft schön brav an der Leine nebenher, ganz entspannt, macht seine Pause hier und dort, um zu schnüffeln und zu markieren, und dann geht es im lockeren Tempo weiter. Und wenn ich ihn an die Automatikleine mache, sobald wir im Wald sind, wird die Sache mit ihm noch entspannter. Er bestimmt sein Tempo weitestgehend selbst und wir anderen drei werden kaum von ihm aufgehalten. Mal läuft ein wenig voraus, mal fällt er ein Stück zurück, legt dann an Geschwindigkeit zu und holt uns wieder ein. So muss das sein.

Mit Floppy und Little Amiga ist Entspannung unmöglich. Ständig muss ich die Augen einen halben Meter vor der Nase von Little Amiga haben, dass ich die Hinterlassenschaften anderer Hunde entdecke, bevor sie beherzt zulangen kann. Wenn sie mit einem Mal plötzlich in eine bestimmte Richtung irgendwo am Randstreifen zieht, kann das ein sicheres Indiz dafür sein, dass sie Witterung von einer besonders schmackhaft scheinenden Hinterlassenschaft eines Artgenossen aufgenommen hat. Dann heißt es doppelt wachsam sein. Nimmt auch Floppy diese Witterung auf, verhindere ich sofort, dass sie den Ursprungspunkt der Witterung erreichen. Manchmal zieht Little Amiga aber auch nur ins Gras, da sie Wasser lassen muss. Vorher weiß man das natürlich nicht, doch ich erkenne es sehr schnell, wenn sie das Hinterteil beginnt abzusenken. Dann ist in der Regel Entwarnung angesagt, außer sie platziert sich so geschickt wie heute, dass sie dann doch noch eine Kostprobe von einer sehr kleinen Hinterlassenschaft eines anderen Hundes nehmen konnte.

Nächster Punkt ist das Ziehen an der Leine. Überwiegend zieht sie mittlerweile nicht mehr so sehr und kann sogar sehr gesittet an der Leine laufen (gehe ich mit ihr alleine in die Stadt ist das gar kein Thema). Sind wir früh morgens im Wald und die Witterungen der wilden Tiere sind noch frisch, dann fällt es Little Amiga extrem schwer, beherrscht an der Leine zu gehen. Ihr Jagdtrieb ist einfach zu stark. Nimmt sie eine Witterung auf, will sie mit aller Macht zur Quelle laufen. Solange sie das Wild nicht sieht, ist sie still, und brummt lediglich im Brustkorb. Das klingt ganz interessant. Sobald sie aber ein Stück Wild sieht, ein Reh welches über den Weg springt oder auf einer Wiese davonläuft, gibt es für sie kein Halten mehr. Sie zieht und springt und bellt dabei in höchsten Tönen. Wie gerne würde sie jetzt von der Leine kommen und die Jagd aufnehmen. Es ist ihre Natur. Ich versuche sie zu beruhigen und nehme sie ins Sitz. Nach einer Weile wirkt dieses recht gut. Zwar brummt sie noch, doch sie wird nach und nach ruhiger. Gehen wir weiter und sie beginnt noch einmal zu ziehen, nehme ich sie wieder ins Sitz. Little Amiga hat sogar eine eigene Strategie entwickelt, ihre überschüssige Energie abzubauen. Sie läuft dann an der Leine Kreise neben mir. Leider denkt sie nicht immer an diese Möglichkeit. Ein Spaziergang kann so also insgesamt auch körperlich recht kräftefordernd sein, wenn man sie immer wieder stoppen und gegenhalten muss. Zwar haben wir auch schon Spaziergänge gehabt, wo ich sie in einem fort ins Sitz nahm, wenn sie zog, doch das kann man nicht immer machen. Da ist nämlich noch ein kleiner Floppy, der sich dann sehr langweilt und der außerdem friert.
Und damit wären wir bei Floppy. Sobald aus dem Haus sind, nehme ich ihn relativ kurz neben mich. Ihn direkt neben Little Amiga laufen zu lassen, ist keine besonders gute Idee. Sobald die beiden nebeneinander laufen, reicht die kleinste Kleinigkeit und schon beginnt Floppy in höchsten Tönen zu kläffen. Dieses richtet er an Little Amiga, in der Hoffnung sie direkt mit dabei zu haben. Und oft genug stimmt sie in das Tohuwabohu mit ein. Laut wird Floppy in verschiedenen Situationen. Einmal sind es Momente, in denen er sehr verunsichert ist oder sogar Angst hat. Das können Menschen sein, die dunkel gekleidet sind oder ungewöhnliche Kleidung tragen oder sich für sein Verständnis irgendwie ungewöhnlich bewegen. Der Angstfaktor kommt grundsätzlich bei allen Hunden ins Spiel. Manchmal reicht schon der Anblick eines Hundes in der Ferne, dass er aufgeregt anfängt zu bellen. Oft zieht er dann und will sogar zu dem Hund hin, und das obwohl er eigentlich furchtbare Angst vor fremden Hunden hat und ein größeres Interesse haben sollte, die Distanz zu ihnen zu vergrößern.

Floppy bellt auch immer, wenn er aufgeregt ist. Das ist der Fall, wenn wir in eine Straße kommen, von der er weiß, dass dort eine Katze wohnt. Solche Straßen gibt es leider nicht wenige. Am schlimmsten ist das Nachbardorf, in welchem es sehr viele Katzen gibt. Besonders bei einem Haus gibt es mindestens ein halbes Dutzend Katzen, eigene und fremde, die dort regelmäßig vor der Haustüre gefüttert werden. Der Gang durch dieses Dorf hat für mich schon fast den Charakter eines Spießrutenlaufens. Die Aufregung beginnt schon weit vor dem Dorf unter der Autobahnbrücke. Floppy weiß, es kommen viele Katzen. Er wird sehr aufgeregt und will seine Aufregung Luft machen und dafür kennt er nur eine Möglichkeit, bellen in höchsten Tönen. Für mich heißt das, die Hunde ins Sitz zu nehmen. Dann warte ich, bis sie sich beruhigt haben. Floppy bekommt noch eine extra Massage an der Schulter und beruhigende Worte. Er muss sehr dicht bei meinem rechten Bein laufen. Auch Little Amiga ist schon sehr aufgeregt wegen der Katzen. Bei ihr ist es der Jagdtrieb. Sobald sie eine Witterung aufgenommen hat und unruhig wird, überträgt sich dieses natürlich auch auf Floppy, dessen Blicke immer zwischen der Umgebung und Little Amiga hin und her gehen. Little Amiga ist für ihn ein wichtiger Signalgeber. Manchmal schaffe ich es tatsächlich, und Floppy bleibt ruhig. Doch dann kann es vorkommen, dass Little Amiga den ersten Ton von sich gibt und dann ist bei beiden kaum noch ein Halten. Es ist sehr mühsam, die beiden dann ins Sitz zu bekommen. Wir warten eine Weile und dann geht es weiter, manchmal nicht mal zwei Meter, bevor ich die beiden wieder ins Sitz nehmen muss. Auch das ist sehr anstrengend. Bevor ich fast ein viertel Jahr nicht zu Hause war, klappte dieses alles schon sehr viel besser. Jetzt musste ich hier fast wieder bei Null anfangen. An dem Haus mit den vielen Katzen sind wir bei den letzten Gängen durch das Dorf leider noch nicht einmal ohne Bellen vorbeigekommen. Der Lärm ist ohrenbetäubend, ruft mittlerweile aber kaum noch jemand hinter die Gardinen, um zu schauen was da draußen auf der Straße vor sich gehen mag.

Im Wald geht es weiter. Floppy selbst hat scheinbar keine so gute Nase, wenn es um Witterung in der Luft geht. Vielleicht setzt er die Nase hier auch nur nicht ein. Er ist sowieso sehr visuell gesteuert. Auf dem Boden nutzt er seine Nase allerdings schon, um Fährten zu verfolgen. Wie in der Situation mit den Katzen, so hat er bei Spaziergängen seine Augen auch immer wieder auf Little Amiga und beobachtet genau, wie sie sich verhält. Ist sie aufgeregt, zieht sie, brummt sie, hat sie eine Witterung in der Nase? Sobald er in ihre Nähe kommt, spätestens dann, beginnt er zu bellen. Sobald ich bei Little Amiga die Zeichen sehe, dass die Witterung in der Nase hat, schaue ich vermehrt auf Floppy. Hat er die Ohren nach vorne gestellt und schaut vermehrt zu ihr und hält sogar selbst einmal die Nase in den Wind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gleich von sich aus loslegt, selbst wenn er direkt neben mir läuft, groß. Also versuche ich direkt beruhigend auf ihn einzuwirken. Meist funktioniert das recht gut mittlerweile. Doch alles dieses erfordert fortwährende Beobachtung und Konzentration auf meiner Seite. Weniger gute Chancen, ihn ruhig zu halten habe ich, wenn Little Amiga es schafft, ihrerseits zu dicht zu ihm zu gelangen, um ihn mitzureißen. Sie sucht dann scheinbar Verstärkung für die Jagd, die sie nicht machen darf.
Permanente Aufmerksamkeit erfordert auch die dumme Angewohnheit, vor allem von Floppy, Rindenstückchen, Baumfrüchte wie Vogelbeeren und Steinbirnen, Kätzchen von Birken und Erlen und ähnlich aufzunehmen, nebst Rindstücken, und diese klein zu kauen und herunter zu schlucken. Sobald wir hier in Zonen kommen, wo interessante Objekte auf dem Weg liegen, muss ich doppelt und dreifach aufpassen, um Floppy oder gelegentlich auch Little Amiga dazu zu bringen, die Sache fallen zu lassen, wenn sie etwas aufgenommen haben.

Am meisten Kraft, körperliche Kraft, kosten Begegnungen mit anderen Hunden. Wo immer es möglich ist, versuche ich auszuweichen, um die Sache entspannt zu halten. Leider geht dieses nur selten. Dann beginnt zumeist Floppy zu bellen und Little Amiga ist sofort dabei. Manchmal ist es auch umgekehrt. Sobald Floppy dabei ist, ist Little Amiga in Bezug auf ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden nicht mehr wieder zu erkennen. Der sonst so aufgeschlossen und freundliche Hund gebärdet sich wie wild und zieht an der Leine und bellt und stellt sich auf. Yoschi bleibt meist gelassen, bis zu einem bestimmten Punkt. Dann fällt auch er ein und bellt und zieht an der Leine. Passt der Hund in sein Angstschema Schäferhund (er wurde gebissen), ist er fast gar nicht mehr zu beruhigen. Ich habe dann meine liebe Mühe, die drei in Schach zu halten und außer Reichweite des Hundes, welchen wir passieren müssen.

Spaziergänge sind, das dürfte mittlerweile jedem klar geworden sein, der bis hierhin gelesen hat, für mich gegenwärtig leider überhaupt nicht entspannend. Das bedaure ich sehr, doch auf die Schnelle lässt es sich nicht ändern. Es wird noch viel Arbeit brauchen und Geduld, bis ich die beiden jungen Hunde so weit habe, dass wir ruhig und entspannt durch den Wald gehen können und dabei auch an anderen Hunden vorbeigehen können, ohne Tohuwabohu, dass Wild den Weg passieren kann, ohne dass die Meute in wildes Jagdgeheul ausbricht und dass ich nicht ständig Acht geben muss, wer von den beiden irgendetwas vom Boden aufnimmt, das er nicht soll.

Yoschi ist verstimmt

10 Dienstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

floppy, Hunde, hundepsychologie, Kampf, little amiga, spielen, Verletzung, Yoschi

Nach dem morgendlichen Spaziergang beschloss ich, mal wieder ein wenig Bälle im Garten zu werfen für die Hunde. Zunächst durfte Little Amiga raus und ich scheuchte sie hin und her mit einem Tennisball. Sie war begeistert, denn diese Art von Spiel hatte sie schon monatelang, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht mehr gespielt. Nachdem ich das Gefühl hatte, sie hatte soweit genug, schickte ich sie ins Haus und Floppy durfte in den Garten kommen. Auch er war begeistert und jagte dem Ball geschwind hinterher, um ihn mir wieder zurückzubringen. Dann sollte als dritter Yoschi an die Reihe kommen. Dummerweise saß er nicht hinter der Haustüre. Als ich ihn rief und er kam waren flugs auch die anderen beiden schon wieder mit im Garten. Das war nicht, was ich geplant hatte. Ich hielt Yoschi den Ball hin und Yoschi griff mit dem Maul zu. Die anderen beiden waren sofort dabei, Floppy rechts, Little Amiga links, denn auch sie wollten auf erneut den Tennisball haben. Floppy muss wohl geknurrt haben und Yoschi ziemlich dicht auf die Pelle gerückt sein. Das wurde ihm schnell zu viel. Er ließ den Ball fallen, machte einen großen Schritt nach vorne bellte wütend. Dann ergab eines das andere. Floppy stürzte sich auf Yoschi und Little Amiga tat es ihm nach. Das ist das Gemeine an der ganzen Geschichte. Die beiden gehen immer gemeinsam auf Yoschi los. Nur dann fühlen sie sich wirklich stark.

Ich hatte Handschuhe an und wartete auf eine Gelegenheit, die Hunde zu trennen, ohne selbst wieder Blessuren davonzutragen. Floppy griff immer vorne am Kopf und Hals an und Little Amiga packte Yoschi mitten im Rücken. Das macht sie übrigens immer so, denn mehr traut sie sich scheinbar nicht. Während Yoschi vorne abgelenkt ist, kann sie hinten bedenkenlos zugreifen. Überraschend war wie immer, mit welcher Vehemenz Floppy auf Yoschi losging. Das ist schon erstaunlich. Der eigentlich so furchtsamen und extrem ängstliche Floppy meint hier zu Hause gegenüber Yoschi den großen Mann markieren zu können, natürlich nur, wenn er der Rückendeckung von Little Amiga sicher sein kann. Ich konnte Little Amiga recht fix im Rücken packen und hochheben. Und so hielt ich sie während ich dem Kampf von Yoschi und Floppy zusah und auf die Gelegenheit wartete, auch Floppy greifen zu können. Dazu brauche ich idealerweise einen Augenblick, wenn er ablässt. Yoschi hatte seine liebe Not mit dem aggressiven Floppy, denn dieser ist schnell und wendig, vor allem viel schneller und wendiger als er. Ganz am Anfang lag der arme Yoschi sogar auf dem Rücken. Selbst da ließ Floppy nicht ab. Dann schaffte Yoschi es wieder nach oben zu kommen und ging selber zum Angriff über. Er hatte Floppy so gerade ein wenig gepackt, da entwand sich dieser wieder und ging seinerseits erneut auf Yoschi los. Immer hing er ihm am Hals oder sonst irgendwo am Kopf. Er war wie eine Furie, so scheinbar richtig in seinem Element. Dummerweise entrutschte Little Amiga meinen Armen und stürzte sich sogleich erneut in den Kampf, wieder packte sie Yoschi im Rücken. So schnell sie sich entwunden hatte, zu schnell hatte ich sie auch wieder am Wickel gepackt und aus dem Kampfgeschehen heraus befördert. Kurz darauf konnte ich auch endlich Floppy packen und die Kampfhandlungen beenden. Wir gingen alle ins Haus, wo ich Yoschi erst einmal auf Schäden untersuchte. Zunächst fand ich nichts, weder am Kopf noch am Hals. Auch an Floppy gab es nichts zu finden außer nassen Fells. Was sehr übel ausgesehen hatte, war zum Glück doch nicht so ernst, dass die beiden sich verletzt hatten. Umso erstaunter war ich eine Weile später, als ich Yoschi ein wenig tröstete und streichelte, als ich dann im dunklen Fellfleck am Rücken eine leicht rötliche Verfärbung der schwarzen Haare zu sehen glaubte. Ich fühlte nach und hatte gleich etwas Blut in den Fingern. An einer Stelle, so fand ich nach einigem Suchen zwischen den vielen Haaren, hatte ein Reißzahn Little Amigas die Haut punktiert. Von meiner eigenen Verletzungen der Hand aus dem letzten Hundekampf hatte ich noch die Tube mit Betaisodona aus der Apotheke. Daraus holte ich mir einen Klecks auf dem Zeigefinger, und mit diesem strich ich die Stelle ein mit dem Loch, nachdem ich es unter all den vielen Haaren wieder gefunden hatte.

Der letzte Streit dieser Art unseren Hunden war beim Spielen ausgebrochen. Da allerdings hatte Yoschi missverständlich geglaubt, Little Amiga wolle an sein Spielzeug und wollte es verteidigen. Eigentlich entstehen die meisten dieser Konflikte, in welchen dann Yoschi verständlicherweise irgendwann den Kaffee auf hat, nachdem Jungspund Floppy in mal wieder quer von der Seite angemacht, beim Spielen. Genau aus diesem Grund hatte ich die Situation entschärfen wollen, indem ich mit den Hunden getrennt spielte. Keine Probleme gibt es beim Spielen, wenn so wie im Sommer jeder Hund sein eigenes Spielzeug hat und vor allem Yoschi auch gar kein anderes Spielzeug haben möchte, als jenes welches er gerade hat. In dem Moment, wo er Interesse an einem Spielzeug der anderen hat, vor allem einem Tennisball, mit welchen die andern gerade gespielt haben, gibt es Knatsch.

Nach dem Zwischenfall heute war Yoschi verständlicherweise ziemlich verstimmt gegenüber Floppy. Dass er Little Amiga gegenüber weniger verstimmt war, hing wohl vor allem damit zusammen, dass er ihren Angriff vermutlich kaum mitbekommen hatte, da Floppy seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.

Beim Spaziergang am Nachmittag waren wir schon eine Weile unterwegs, als ich beobachtete, wie Floppy von hinten links freundlich wedelnd auf Yoschi zuging. Als er weit genug vorne am Kopf Yoschi angelangt war, bemerkte dieser seiner Annäherung, knurrte leicht und Floppy drehte enttäuscht ab. Er versuchte es noch einmal mit dem gleichen Ergebnis. Dann kam er zu mir, sprang mich an und schaute fragend an mir empor. Das konnte er nicht verstehen. Nachdem er sich bei mir vergewissert hatte, unternahm er einen dritten Anlauf. Wieder wedelte er aufs freundlichste und näherte sich Yoschi an und wieder erntete er nichts als ein leises Knurren. Das konnte er absolut nicht verstehen. Und noch einmal kam er zu mir, stellte sich an mich und schaute fragend zu mir nach oben. Vielleicht wollte er wissen, ob er etwas falsch gemacht hatte. Darauf hätte ich ihm eine leichte Antwort geben können. “Der Fehler liegt schon ein paar Stunden zurück,” hätte ich ihm geantwortet, hätte er mich tatsächlich gefragt. Noch einen letzten Versuch startete Floppy, nur um wieder zurückgewiesen zu werden. Dann gab er auf und hielt einen respektvollen Abstand zu Yoschi.

Für mich gilt in Zukunft nur eines. Alle müssen Spielzeug haben und es darf nicht zu Situationen kommen, wo Floppy allen voran, das Gefühl hat, Yoschi nimmt ihm jetzt sein Spielzeug weg. Und wichtig ist, es dürfen nicht Floppy und Little Amiga gemeinsam bei Yoschi sein, falls es solche unklaren Situationen gibt, denn ohne Rückendeckung traut sich Floppy nicht, mehr zu unternehmen. Heute hätte ich mir die Mühe machen müssen, die anderen beiden ins Haus zu scheuchen, um wirklich alleine mit Yoschi spielen zu können. Der Zwischenfall war unnötig und ich kann nur hoffen, dass er das Verhältnis von Yoschi zu den anderen beiden nicht auf Dauer belastet, denn dann hätte ich ein Problem mehr.

Ein echter Erdarbeiter

09 Montag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Eigenschaften, Erdarbeiter, floppy, Graben, Hunde, little amiga, Rasse

In meinem Garten haben diesen Sommer die Hunde durch Grabarbeiten einigen Schaden angerichtet und mir zusätzliche Arbeit beschert. Das waren kleinere Löcher im frisch gesäten Rasen und es waren die riesigen Löcher in meinem frisch angelegten Erdbeerbeet. Vor allem Letzteres hatte mich sehr gewurmt, da der Täter oder die Täterin immer wieder an derselben Stelle ein tiefes Loch gruben. Immer wieder fragte ich mich, wer wohl der Missetäter gewesen sein könne. Leider habe ich im Erdbeerbeet niemanden auf frischer Tat ertappen können. Immer wenn ich hinzukam, war der Schaden schon angerichtet und vom Täter weit und breit keine Spur. Im Erdreich waren zwar Pfotenabdrücke zu sehen, doch die nun Floppy oder Little Amiga zuzuordnen, war mir unmöglich. Dazu hätte es wohl einen australischen Ureinwohner oder einen Jäger aus der afrikanischen Savanne gebraucht. Die sind hierzulande aber nicht so einfach zu bekommen. Und leisten könnte ich sie mir ohnehin nicht.

Little Amiga hatte ich in der Vergangenheit ab und an beobachtet, wie sie kleinere Löcher scharrte. Die waren wirklich sehr klein und flach. Ihre Ausdauer beim Graben schien mir eher gering. Sie war aber auch die, welche ich mehrmals erwischte, wie sie ein Loch an einer bestimmten Stelle immer wieder freilegte. Floppy hatte ich bei solchen Tätigkeiten nie beobachtet. Lediglich einmal hatte ich gesehen, wie er in einem offenen Teil der Rabatte im lockeren Erdreich wühlte, als das dort noch erlaubt war.

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Beim Spaziergang am Montag war auf dem ersten Teil des Weges am rechten Rand ein schräg ansteigendes Ufer und dort, wo ausreichend Erdreich vorhanden war, fanden sich eine Vielzahl von Mauselöchern. Vor allem Floppy war sehr interessiert an diesen und steckte seine Nase in dieses und jenes. Durch seine Neugier angesteckt, war auch Little Amiga schnell dabei, um ebenfalls ihre Nase in das Mauseloch zu drücken. Mit Floppys Nase im Mauseloch kam sie aber kaum zum Zug, auch mal einen Witterung aufzunehmen. Floppy hat überhaupt eine Vorliebe für dunkle Spalten, Holzstöße und Löcher. Da kommt der Dackel in ihm voll und ganz zum Vorschein. Er ist eben nicht nur äußerlich ein Dackel, sondern auch innerlich. Von seinem Vater, welcher Rasse auch dieser immer sein mag, hat er wohl sehr wenig mitbekommen.

Heute erlebte ich den jungen Herrn dann erstmals voll in seinem Element. An einem ersten Mauseloch steckte er die Nase besonders tief hinein und begann dann mit beiden Vorderpfoten in schnellem Tempo dem Gang hinterher zu graben, um an den Bewohner zu gelangen. Ich ließ ihn eine Weile gewähren, rief ihn dann ab und wir gingen weiter. Er trottete mit schlammigen Vorderfüßen, einem Erdrand oben auf dem Nasenrücken und enttäuschter Mine neben mir her.

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Beim nächsten Mauseloch war natürlich alles wieder vergessen. Diesmal ließ ich ihn nicht graben. Wir gingen weiter. Am Ende des Steilufers hatte ein anderer Hund ein Mauseloch ausgegraben und schon gute Vorarbeit geleistet. Floppy stürzte interessiert auf dieses Loch zu und verschwand mit dem Kopf darin. Dann begann er selbst mit schnellen Bewegung seiner Vorderfüße das Loch zu vertiefen. Was muss das ein Spaß gemacht haben. Ganz wie ich es von meinen anderen Dackel kenne, nutzte auch das Maul, um Grassoden aus der Erde zu reißen, um besser graben zu können. Herr Floppy ist, von seinem Wesen her ein echter Dackel durch und durch und entsprechend seinen reinrassigen Verwandten auch ein echter Erdarbeiter.

Das bringt mich zurück zu meinem Garten. Die Beobachtung von heute und was ich einmal in der Rabatte beobachtete, lassen mich stark vermuten, dass Floppy derjenige war, welcher mein Erdbeerbeet wiederholt verwüstet und unterhalb der Sonnenblume an immer der gleichen Stelle mehrfach das gleiche Loch ausgehoben hat.

Hunde graben gerne, viele Hunde zumindest. Das ist mir bewusst. Deshalb möchte ich meinen Hunden im nächsten Sommer eine Ecke herrichten, wo sie nach Herzenslust graben dürfen. Die Idee habe ich schon länger. Bezüglich der Ecke bin ich mir noch nicht ganz sicher, doch es muss wohl unbedingt Erde hinein. Eine Weile hatte ich mit dem Gedanken an Sand gespielt, doch der lockt nur Katzen an und die wollen wir in unserem Garten nicht haben. Außerdem möchte ich die Erde formen können, um Pappröhren einzugraben, in welche ich Leckerchen legen kann. Das geht mit Erde besser.

Floppy und der Tierarzt

07 Samstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Darmverstimmung, floppy, Hunde, Krankheit, Tierarzt

Wenn der kleine Mann mal nicht alles fressen und belecken würde, was ihm in die Quere kommt! Es ist wirklich schrecklich, denn ich komme dieser Unart bisher auch kaum bei. Beim Spaziergang im Wald muss man aufpassen wie ein Luchs, dass klein Floppy sich nicht an den Hinterlassenschaften von Fuchs, Marder und Co. gütlich tut, wenn diese auf dem Weg oder am Wegesrand liegen und er sie findet. Seiner Nase entgeht leider kaum etwas, selbst durch Schnee hindurch nicht. Auch die Hinterlassenschaften anderer Hunde verschmäht er nicht, wenn sie seinen Geschmacksvorstellungen entsprechen. Und dann sind da noch Rinden- und Aststücke, die er verdrückt und diverse Früchte, die auf den Wegen liegen, gegenwärtig etwa Vogelbeeren.

So kommt es wie es kommen muss, der junge Mann leidet immer wieder unter Verstimmungen im Verdauungstrakt, der diese Art von ergänzender Ernährung nicht mitmachen möchte. Mittwoch und Donnerstag übergab Floppy sich jeweils einmal nach dem Frühstück. Am Donnerstag wirkte er darüber hinaus sehr unwohl und zog sich in einen Korb zurück an der warmen Heizung. Also ab zum Tierarzt. Mit dem hatten wir in der Vergangenheit vorwiegend wegen ähnlicher Thematiken zu tun, irgendwas mit dem Bauch. Unwohlsein, Erbrechen, breiiger Stuhl auf mehrere Tage, Giardien, Kryptosporidien – haben wir alles durch, teils mehrfach.

Irgendwie ist das Vertrauensverhältnis Floppys zu unserem tollen Tierarzt nicht das beste, leider. Dabei hat er ihm immer nur geholfen und war dabei stets freundlich. Und Leckerchen gab es auch immer wieder. Aber nein, bei Floppy ist er in Ungnade gefallen. Von ihm lassen wir uns nicht behandeln, hat er wohl beschlossen. So quittierte er schon eine Abtastung des Bauches mit bösem Knurren. Er setzte sich hin und zog den Bauch ein. Mit Abtasten war dann nichts mehr. Also das Stethoskop. Damit war dem Tierarzt trotz der Knurrgeräusche mehr Glück beschert. Auch wenn dieses nicht ohne Knurren abging, konnte er darüber hinaus überaus aktive Darmbewegungen hören. Ganz klar, hier war etwas mächtig in Unordnung geraten.

Es gab also zwei Spritzen und zum Mitnehmen vier Tabletten. Als es an die Spritzen ging, drehte und wand der kleine schwarze Dackelkerl sich mit aller Kraft. Glatt wie ein Aal, konnte ich ihn nur halten mittels des Geschirrs. Anders wäre er mir ganz sicher durch die Arme geflutscht und vom Tisch gesprungen (wegen der Höhe keine gute Idee für ein kleines Kurzbein). Also hielt ich ihn feste eingeklemmt zwischen Armen und Körper. Trotzdem überraschte er mich mehrmals mit explosiven Rucken. Bei der ersten Spritze klappte es noch soweit, bei der zweiten aber musste der Tierarzt die Nadel zweimal herausziehen, dass Floppy sich daran nicht verletzte, so heftig zappelte er. Ich verdoppelte entsprechend meine Anstrengungen, ihn irgendwie zu fixieren. So bekam der Tierarzt dann schließlich den Rest der zweiten Spritze in ihn hinein.

Danach durfte mein kleiner Angsthase vom Tisch. Was war er froh darüber. Gefahr vorbei. Ein Leckerchen gab es abschließend zum Trost. Nun ist für die nächsten Tage absolute Schonkost angesagt. Also bekommt er nicht nur abends Reis, sondern auch morgens und beim kleinen Snack am Mittag. Damit sollte sich die Sache wieder regulieren.

Wenn der Kerl die Zusammenhänge wenigstens verstehen würde. Aber das ist ja die Krux mit den Hunden. Sie sind eben nicht verständig so wie wir. Andererseits macht auch das einen Teil ihrer Unbefangenheit aus, das ist Teil ihres einnehmenden Wesens.

Eine Erinnerung an den Sommer

06 Freitag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

garten, Hunde, Hundepool, little amiga, spielen, Wasser

Der Winter hält langsam Einzug und der Sommer ist nur noch eine Erinnerung. Auf dem Rechner fand ich heute dieses kleine Video mit Little Amiga im Hundepool (http://ein-hundetagebuch.tumblr.com/video/69146894974\), während ich dieses aus dem Gartenschlauch nach der Reinigung neu auffülle. Viel sagen muss man dazu sicher nicht. Manche Hunde mögen diese Art von Spiel noch im fortgeschrittenen Alter.

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in Kürze

Ein Blog über die Abenteuer mit meinen Hunden, begonnen 2013 mit vier Hunden. Zwei von diesen Hunden sind noch jung, zwischen einem halben und einem Jahr alt. Sie müssen noch viel lernen und ich lerne mit ihnen. Hier werde ich berichten über das, was wir so erleben in unserem Alltag und ich hoffe, es ist unterhaltsam und vielleicht lernt der eine oder andere aus meinen Fehlern. Außerdem werde ich auch das ein oder andere verbloggen, das mich im Zusammenhang mit dem Thema Hunde interessiert oder mir irgendwo in den Weiten des Netzes oder sonst wo begegnet ist.

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