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Ein Hundetagebuch

~ Hunde & was mich bewegt

Ein Hundetagebuch

Schlagwort-Archiv: Angst

Horror Waschanlage

16 Samstag Mai 2015

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

alltag, Angst, floppy, Hunde, little amiga, Waschanlage

Heute war ich nach dem Reifenwechsel von Winter auf Sommer noch in der Waschanlage. Die Hunde hatte ich dabei, denn sie lieben Abwechslung. Auf die Abwechslung Waschanlage hätte der kleine Floppy aber wohl gerne verzichtet. Als die Mitarbeiter um das Auto herum liefen und es einsprühten und mit Dampfstrahler und Bürsten vorreinigten, bellte er mehrmals, um die Bösewichter zu vertreiben. Dann ging es in die Waschstraße hinein und es rauschte das Wasser auf uns herab und die verschiedenen Bürsten und Lappen und ähnlich kamen von allen Seiten auf das Auto, um es zu reinigen. 

Bildquelle: Steven Depolo, Flickr, CC BY 2.0

Little Amiga war etwas irritiert, ließ sich aber wenig anmerken. Anders der arme Floppy. Er wäre davon gerannt oder hätte sich in ein Mauseloch verkrochen, wenn es möglich gewesen wäre. Leider aber saß er im Smart hinter dem Sicherheitsgitter. So drückte er sich auf den Boden und dicht an Little Amiga heran. Ich konnte ihn leider auch nicht zu mir nehmen, denn ich war wie er in meinem Teil des Autos gefangen. So redete ich ihm ruhig zu und streichelte ihn mit zwei Fingern durch das Gitter hindurch, was eben ging. Ein Leckerchen konnte ihn nicht ablenken. Er war war sicher mehr als froh, als die Maschinerie sich zurückzog und unser Auto nicht länger traktierte. Ich denke, er hat es dann schnell überwunden. Es war ihm nichts geschehen und er war trocken und unversehrt geblieben. Beim nächsten Besuch in der Waschanlage sollte ich ihn besser entweder nach vorne nehmen oder gleich ganz zu Hause lassen. 

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Die Episode mit der Weste

07 Dienstag Apr 2015

Posted by DT in Tagebuch

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Angst, floppy, hundepsychologie

So schön das frühe Frühjahr auch ist, so nervig ist die Unbeständigkeit des Wetters. Mal ist es warm bis sehr warm und dann ist es wieder kalt bis eiskalt. Vom einen Zustand kann man leicht innerhalb von wenigen Augenblicken wechseln, je nach Sonne, Wind und Schatten. Vorgestern war es in der Sonne warm, auch wenn die Luft an sich recht kühl war. Also nahm ich eine Weste mit, welche ich zusammengedrückt in eine Seitentasche der Hose steckte.

Auf dem Heimweg kamen wir aus der Sonne in den dunklen Fichtenwald und es wurde schnell kühl. Floppy hatte ich an der linken Hand, Little Amiga um die Hüfte. Ich zog die Weste aus der Tasche, nahm die Leine Floppys in die Rechte, steckte den linken Arm durch das Armloch und nahm Floppys Leine wieder in die Linke. Als ich den rechten Arm in das entsprechende Armloch stecken wollte, entglitt mir die Weste. Sie rutschte entlang Floppys Leine geradewegs auf diesen zu.

Weste-gruen

Oh Schreck, oh Not! Es kam groß und dunkel und unerwartet von oben auf ihn zugestürzt. Er rannte in Panik davon, bzw. versuchte es. Da die Leine ihn hinderte, von mir davon zu rennen, rannte er um mich herum. Die Weste folgte im gleichen Tempo. Ich versuchte, ihn mit Worten zu stoppen und drehte mich mit, ohne Erfolg. In seiner Angst war der kleine Hund zu keiner vernünftigen Reaktion mehr in der Lage. Also musste ich ihn mit der Leine selbst stoppen. Er kauerte auf dem Boden, den Blick ängstlich auf die Weste gerichtet. Die konnte ich dann aufheben und aus der Leine nehmen. Floppy war bemüht, größten Abstand zu halten. Also legte ich die Weste auf den Boden, legte ein Futterbröckchen darauf und lockte ihn. Kein Thema, er holte sich das Leckerchen. In dem Moment, wo ich die Weste wieder anhob, sprang er wieder davon. Wir wiederholten das Prozedere also noch mehrfach. Trotzdem blieb seine Furcht vor der Weste in der Luft bestehen. Während ich sie dann überzog hielt er sorgsam Abstand.

Was ich an dieser Episode wieder gemerkt habe, ist das fehlende Vertrauen. Floppy vertraut mir bisher nur bedingt. In der Vergangenheit war ich zu oft in seiner Gegenwart zu laut und zu heftig in meinem Verhalten oder auch Reaktionen auch Little Amigas Aktionen. Das hat nicht beigetragen, Vertrauen zu fördern. Aus diesem Grund arbeite ich schon seit einiger Zeit an diesem Thema. Kleine Fortschritte haben wir schon gemacht. Wie weit der Weg aber noch ist, zeigt er mir immer wieder, so etwa als ich versuchte, ihn auf die Seite zu legen. Das wollte er auf gar keinen Fall. Er hatte Angst, da er mir nicht vertraute und zeigte mir dann sogar die Zähne.

Fixiert

05 Donnerstag Mrz 2015

Posted by DT in Tagebuch

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Angst, floppy, Halti, Hunde, hundepsychologie, Maulkorb, Unsicherheit

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Was das Thema fremde Hunde und Menschen angeht, da hat Floppy noch viel zu lernen. Das Bild entstand vorgestern beim Spaziergang am Nachmittag. Ein Hund war etwa 150 m vor uns auf dem Weg. Floppy hatte ihn gesehen und starrte auf ihn. Wir wollten vom Weg abbiegen und der andere Hund bewegte sich von uns weg. Trotzdem war es Floppy nicht möglich, den Blick abzuwenden. Erst nachdem ich ihn energisch rief, kam er dann. Wie man am Bild sieht, ist er einerseits wohl neugierig aber auch angespannt. Die Rute ist nicht ängstlich eingeklemmt. Nach Selbstsicherheit sieht es aber auch nicht aus. Er weiß nicht einzuschätzen, was er da sieht, und scheint trotzdem wie gebannt. Und genau das verstehe ich nicht so ganz. Warum ignoriert er den Hund, der sich in sicherer Entfernung von uns befindet und sich auch noch wegbewegt, nicht einfach? Ich habe es auch schon erlebt, dass er einen Hund, der gut 200 m quer zu uns lief, erblickte und begann, aufgeregt zu kläffen und in seine Richtung zu ziehen.
Momentan machen wir Pause im Training mit unserer Hundetrainerin. Wir wollen weitermachen, wenn das Wetter frühlingshafter ist. Derweil bemühe ich mich, Floppys Vertrauen in mich zu stärken. Außerdem bin ich dabei, ihn an einen Maulkorb und ein Halti zu gewöhnen. Das ist aber leichter gesagt als getan.

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Den Maulkorb möchte ich nutzen, um ihn mit einem Hund wie Charly dem Beagle, den er gut kennt, zusammenbringen können, ohne Leine im Garten. Ohne Maulkorb wäre ich mir nicht sicher, ob er dann nicht doch eine Attacke versucht.

Das Halti will ich zukünftig einsetzen bei Spaziergängen und ihn dann damit in genau solchen Situationen wie oben beschrieben dazu zu bringen, zu mir zu schauen und nicht den Hund zwanghaft zu fixieren.

Auf die Idee kam ich durch ein Hundemagazin, wo man die sehr positiven Erfahrungen mit dem Halti beschrieb, um ähnliche Fälle wie Floppy zu lösen. Dort hieß es, dass viele Hunde mit Angst und Unsicherheit in Bezug auf andere Hunde, die dann mit Kläffen, Zerren und womöglich Aggression reagieren, dann mit einem Mal kapierten, dass sie nicht selbst entscheiden und handeln müssen, sondern sich auf ihren Menschen verlassen können. Auf diesen Effekt hoffe ich nun auch bei Floppy. 

Wir brauchen aber noch Zeit. Gegenwärtig ziehe ich Floppy das Halti beim Spielen auf. Da stört es ihn auch nicht. Aber wenn wir aufhören, braucht es nicht lange und es stört ihn und er möchte es loswerden.

Den Maulkorb bringe ich ihm mit Leckerchen nahe. Ich lege eines hinein, sage “Maulkorb” und er kommt und holt sich das Leckerchen daraus. Das machen wir mehrmals am Tag. Findet er bisher ganz toll. Irgendwann machen wir ihn dann mal zu, nehmen ihn gleich wieder ab und so weiter. Er soll ihn nicht als unangenehm empfinden. Erst dann können wir den nächsten Schritt gehen.

Hosenbeine in Gefahr

28 Mittwoch Mai 2014

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

alltag, Angst, floppy, Hunde, hundepsychologie, little amiga, spaziergang, Yoschi

Gestern war ich wegen der sehr feuchten Witterung mal wieder eine Runde durch den Randbezirk der Stadt. Alle Hunde waren an ihrer Leine in gleicher Länge, soweit so gut. Wir liefen wie so oft auch an der Ausbildungsstätte des CJD vorbei. Dort liegen oft Krümel vom Essen, welches die Jugendlichen in den Pausen dort verzehren. So war ich entsprechend beschäftigt, Ausschau zu halten nach Essensresten und die Hunde davon abzuhalten, die welche dort lagen, aufzunehmen. Ein Mann kam uns links entgegen. Floppy hatte ich leicht links hinter mir. Little Amiga zog nach rechts, da sie dort wohl ein paar Krümel geortet hatte. Ich schaute zu ihr, während der Mann sich uns näherte und dann dabei war uns zu passieren. In dem Moment bemerke ich ein Ziehen an Floppys Leine. Aus dem Augenwinkel sah ich dann, wie Floppy versuchte, in einem Bogen, soweit die Leine es zuließ, zu dem Mann zu gelangen. Dabei versuchte er dann, das Hosenbein zu schnappen. 

Das haben wir bisher noch nicht gehabt. Klar, er hat Angst vor vielem. Was an diesem Mann furchteinflößend war, ist mir nicht klar. Er hatte keinen Regenschirm, keine große Tasche, keine weiten flatternden Kleider, keine dunkle Kleidung, nichts. Bisher hat Floppy auf Menschen, die er als Bedrohung empfindet, immer nur mit Bellen reagiert. 

In Hosenbeine schnappen, das hat er nur hier zu Hause gemacht, wenn Besuch da war und er diesen als Bedrohung ansah. Leider gehörte auch immer mal wieder die Familie meiner Schwester dazu, wenn die Besuchsabstände größer waren.

Dass Fremde ihn nicht anfassen können, ist noch immer der Fall, wie ich heute wieder einmal von ihm gezeigt bekam. Wir trafen Felix, einen kleinen Terriermix, und sein Herrchen. Little Amiga freute sich, das Herrchen zu sehen, da sie den Herrn gut leiden mag. Felix wurde zunächst aber von allen verbellt, nachdem Floppy den Anfang gemacht hatte. irgendwann streckte Felixs’ Herrchen die Hand hinter nach Floppy und der schnappte entschlossen zu, so schnell, dass ich kaum reagieren konnte. Der Mann hatte aber noch Glück, dass Floppy ihn nicht erwischt hatte. Es wäre blutig ausgegangen.

Klitzekleine Fortschritte aber Fortschritte

26 Mittwoch Feb 2014

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Angst, Erziehung, floppy, Hunde, hundepsychologie, spaziergang, Unsicherheit, verhalten

Mein kleiner Herr Floppy und seine Ängste und Unsicherheiten gegenüber fremden Hunden und auch vielen Menschen oder auch schon mal der komischen Wurzel auf einem Feld.

Die meisten Begegnungen mit anderen Hunden laufen weiterhin nach dem bekannten Muster ab: Hund wird gesichtet, Floppy geht in Angriffsmodus. Er kläfft, was die Lunge hergibt, legt sich ins Geschirr und zieht in Richtung des anderen Hundes, häufig so stark, dass er auf zwei Beinen läuft. Müssen wir, weil der Weg kein Ausweichen zulässt, auf den Hund zugehen und an ihm vorbei, beruhigt er sich erst wieder, wenn wir vorbei sind. 

Etwas anders läuft es seit etwa drei Wochen ab, wenn wir eine Möglichkeit erhalten, seitwärts ins Gelände oder auf einen Weg auszuweichen. Ich gehe dann in die Hocke und nehme in hinter mich, so dass mein Körper den Blick auf den anderen Hund weitestgehend blockiert. Ich rede ruhig mit ihm und sehe, dass er auf mich schaut. Selbst wenn er zunächst noch kläffte, solange wir auf dem Weg waren und er den anderen Hund im Blick hatte, so bleibt Floppy dann fast immer ruhig. Ist der andere Hund vorbei, lobe ich den kleinen Mann und belohne ihn mit einem kleinen Leckerchen. Vor allem das Leckerchen findet er scheinbar sehr motivierend.

Von zehn Hundebegegnungen verlaufen so bisher vielleicht nur ein oder zwei, da es nur selten möglich ist, entsprechend auszuweichen wegen des Geländes oder des Weges selbst. Trotzdem aber macht mir diese Entwicklung wirklich Hoffnung, dass wir so langsam aber sicher auf die richtige Spur kommen. Es wird noch lange dauern, doch lieber langsam und in klitzekleinen Schritten voran als gar nicht.

Ausweichmanöver

10 Montag Feb 2014

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Angst, Hunde, Hunde im Alltag, hundepsychologie, spaziergang

Während sich viele andere Hundebesitzer und Hunde auf Begegnungen mit anderen Hundebesitzern und deren Hunden freuen, kann man bei uns vom Gegenteil ausgehen. Ich bin froh, wenn wir auf unseren Spaziergängen möglichst niemandem über den Weg laufen, weder Mensch noch Tier. Bei Tieren ist es auch egal, ob es sich dabei um Haustiere oder wilde Tiere handelt. Alle Sichtungen und Zusammentreffen bedeuten in der Regel Stress und mitunter auch Gefahren, und die wollen wir alle vermeiden.

Also versuche ich, meine Spaziergänge zeitlich und räumlich so zu legen, dass wir möglichst alleine auf weiter Flur unterwegs sind. Das ist allerdings nur zum Teil möglich, denn es gibt immer Faktoren, die nicht zu bestimmen sind. Aber ich kenne die Gewohnheiten einiger meiner Mitmenschen mit Hunden. Da ist zum Beispiel der kleinere Herr, der jeden Morgen gegen acht auf Tour geht mit seinem Benny, einem Hund aus dem Tierschutz aus Ungarn, der laut Herrchen niemandem etwas tut. Letzterer Aussage traue ich nicht so ganz. Dann ist da noch der Herr mit den beiden altdeutschen Schäferhunden, welche die meiste Zeit hinter einem hohen Bretterzaun mehr zu hören als zu sehen sind. Die Herrchen aller drei Hunde gehen morgens oft zusammen und ich weiß, welchen Weg sie nehmen und wann in etwa mit ihnen dort zu rechnen ist. Also heißt es hier, die Zeit gut abpassen und wachsam sein und die Ohren spitzen, falls sie doch mal früher oder später sind. Und dann ist da noch die nette Dame mit ihrem silbernen T4 und vier eigentlich ganz netten Hunden (auch aus dem Tierschutz). Steht der Bus am Waldeingang, heißt es raten, welchen Weg sie wohl gegangen ist. Mitunter zeigen mit die Nasen meiner Hunde den Weg an. Wir gehen dann so, dass wir eine Begegnung mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit vermeiden können. In der Rege bedeutet das, höher in den Berg steigen. Und dann gibt es noch den Herren mit seinen beiden Schäferhunden, von denen einer vor zwei oder drei Jahren in der morgendlichen Dunkelheit aus dem Stachelhalsband rutschte, sich auf Yoschi stürzte und diesen übel zurichtete. Der Mann versucht schon von selbst, niemandem zu begegnen. Doch da auch ich vielfach Ausweichstrecken laufe, kann genau das dazu führen, dass wir aufeinander stoßen.

Direkt um die Ecke bei mir ist ein Tierheim. Yoschi kommt dort her. Jeden ersten und dritten Sonntag verkauft man dort Waffeln und es kommen viele Leute und führen die Hunde spazieren, mehr noch als an den anderen Wochenendtagen. Auch dann heißt es aufpassen und die bevorzugten Routen der Tierheimbesucher, die oft ortsfremd sind, zu meiden.

Zu all diesen möglichen Begegnungen kommen noch die zufälligen mit Hundehaltern, die sich seltener in unser Revier verirren, mit Reitern und Reiterinnen der nahegelegenen Reiter- und Ponyhöfe und mit Spaziergängern. Vor allem bei den Hunden und den Pferden heißt es wieder ausweichen. Wenn die Begegnungen erst auf mehrere Meter absehbar werden, heißt es, nach Ausweichmöglichkeiten zu suchen, abzweigenden Wegen oder Möglichkeiten, ins Gelände zu gehen, um die anderen vorbei zu lassen und meinen Hunden, allen voran Floppy, die Sicht auf Hund, Pferd oder Mensch soweit möglich zu nehmen. Nur dann bleiben die Begegnungen für alle Seiten recht entspannt.

Etwas lästig ist das alles aber schon, denn man möchte schon wirklich entspannt gehen können und nicht ständig auf der Hut sein müssen. Vielleicht komme ich dieses Jahr hier aber endlich weiter, wenn ich mit Floppy Gelegenheit zum Üben von Begegnungen erhalte, so dass er seine Angst verliert oder zumindest zu beherrschen lernt. Bis dahin aber müssen wir weiter Ausweichmanöver fahren.

Floppy vergiftet jede Hundebegegnung

19 Donnerstag Dez 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Angst, floppy, Hunde, Hundebegegnung, hundepsychologie, Unsicherheit

Beim Spaziergang heute fiel mir noch einmal mehr auf, wie massiv sich Floppys Angst vor anderen Hunden auf vor allem Little Amiga aber auch Yoschi auswirkt.

Wir waren auf unserer “Hundeautobahn“ in den Feldern oberhalb des Ortes. Das ist ein geteerter Feldweg, der wegen dieser Eigenschaft gerne frequentiert wird, vor allem in der feuchteren Jahreszeit, aber auch sonst, da er gut mit dem Auto erreichbar ist.

Wir waren fast am Beginn der Hundeautobahn angekommen und ein Volvo fährt vor, wendet, stößt rückwärts in die Wiese, der Fahrer steigt aus, öffnet die hintere rechte Tür und zwei herrliche Golden Retriever, ein jüngerer und ein etwas älterer, springen heraus. Sie rennen sofort auf die Hundeautobahn, jedoch nicht weit, schnüffeln und erleichtern sich.

Wir beobachten das alles aus sicherer Entfernung, sicher genug für Floppy, denn dieser bleibt vorerst still. Ich rede beruhigend auf ihn ein und lasse Little Amiga von der Leine. Sie rennt sofort zu den beiden Golden Retrievern, die sie freundlich wedelnd erwarten und begrüßen, sobald sie sie erreicht hat. Floppy sitzt neben mir und beobachtet alles sehr angespannt. Unterdessen tollt Little Amiga ein wenig mit den beiden umher, dabei bewegt sich die Gruppe ein paar Meter in unsere Richtung. Es sind sicher noch etwa 15 bis 20 Meter Distanz. Das ist in diesem Fall zu wenig für Floppy. Er beginnt zu kläffen, was das Zeugs hält, springt mit gesträubtem Nackenfell auf und ab und zieht in Richtung der Gruppe. Ich bleibe stehen und versuche, ihn abzulenken und zu beruhigen, vergeblich. Mit Little Amiga, so beobachte ich aus den Augenwinkeln, geht in dem Moment, wo Floppy das aggressive Gekläffe startet, eine Veränderung vor sich. Sie trennt sich von den beiden Golden Retrievern, steht mit breiterem Schritt und gesträubtem Nackenfell und beginnt, die beiden anzukläffen. Die sind recht überrascht ob des Sinneswandels und lassen sie dann links liegen. Little Amiga kann das Verhalten nicht einordnen, so scheint es, und beobachtet die beiden größeren Hunde. Kurz darauf ruft der Besitzer seine Hunde zurück zum Auto. Little Amiga rennt kurz hinterher und verbellt die beiden Goldenen noch einmal. Floppy bellt noch, da sind die Hunde samt Besitzer schon mit dem Auto verschwunden. Dann endlich beruhigt er sich. Derweil kommt Little Amiga wieder zu mir zurück, worauf ich sie an die Leine nehme.

Floppy ist wie eine Giftspritze. Er macht jede Hundebegegnung zum Tohuwabohu. Als ich über die Beobachtung von heute nachdachte, fiel mir auf, dass ich seit ich Floppy habe, und das ist jetzt ein Jahr, keine richtigen Gespräche mit anderen Hundehaltern mehr führen konnte, da man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, wenn die drei loslegen. Auch bin ich seither bis auf drei Versuche (zweimal mit der Nachbarin und einmal mit einem Freund) nicht mehr mit anderen Hundebesitzern gemeinsam gelaufen. Durch Floppy ist dieses einfach unmöglich. Andere Hundebesitzer nehmen mittlerweile oft schon Reißaus, wenn sie Floppy loslegen hören. Als wir heute beim Tierheim herunterkamen, standen dort zwei Damen mit ihren schwarzen Labradoren und unterhielten sich. Da auch ein Hund hinter mir war, entschied ich, weiter zu gehen mit den zu erwartenden Ausbrüchen meiner Hunde. Die beiden Labradorhalterinnen brachen daraufhin ihre Unterhaltung hastig ab, luden die Hunde in die Autos, verabschiedeten sich noch und setzten sich in ihre Autos.

Manchmal vermute ich, es gibt mittlerweile eine Reihe von Hundebesitzern, die mich und meine Meute zum Teufel wünschen, da eine Begegnung mit uns auch sie, je nach Hund oder Hunden, in Bedrängnis bringt. Ein Schäferhundbesitzer schaut mich bei jeder Begegnung mitleidig an und schüttelt den Kopf. Ein zweiter Schäferhundhalter wirft mir bei jeder Begegnung nichts anderes als böse Blicke zu. Andere Hundehalter, die uns schon mehrfach begegnet sind, versuchen, auszuweichen oder gehen den Weg zurück, um uns nicht begegnen zu müssen. Selbst versuche ich, die Zahl der Begegnungen durch Ausweichen so gering wie möglich zu halten. Das reduziert den Stress für meine Hunde wie auch die andere Seite, ist also im gegenseitigen Interesse.

Ich denke, dass ich die Distanz zu anderen Hunden, welche Floppy erträgt, schon ein klein wenig verringern konnte. Sind die Hunde noch weit genug entfernt, kann ich ihn ruhig halten und erreiche ihn auch. Ab einem bestimmten Punkt kann ich dann machen, was ich will, er nimmt mich nicht mehr wahr.

Hundeautobahn ist eine Referenz auf das sehr interessante Hundeblog “Um die Pfote gewickelt”

Seit Freitag habe ich eine neue Fliegentür (Insektenschutztür)…

18 Dienstag Jun 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

alltag, Angst, Erziehung, floppy, garten, Haus, Hunde, hundepsychologie, Insektenschutztür, jackie, little amiga

Seit Freitag habe ich eine neue Fliegentür (Insektenschutztür) für der Haustür. Erhalten blieb nur die Hundeklappe, die aus der alten Fliegentür ausgebaut und in die neue eingesetzt wurde. Die beiden alten Hunde nutzen die Hundeklappe ohne Schwierigkeiten in beide Richtungen. Nur Jackie hat schon mal wegen ihrer schlechten Augen etwas Probleme, die Klappe zu treffen.

Little Amiga hat die Klappe schnell verstanden, drückt aber mitunter einfach die Türe auf, wenn sie nach draußen will. Einzig Floppy tut sich schwer mit der Klappe. Sie macht ihm Angst. Und so drückt er lieber die gesamte Türe auf, um heraus zu kommen. Will er hinein, schiebt er sie mit der Nase auf. Letzteres geht jetzt nicht mehr mit der neuen Türe. Die Klappe macht ihm irgendwie Angst. Hält man sie auf, geht er zögerlich durch. Geht ein anderer Hund hindurch, geht er schon mal mit. Also hieß es üben und mit Leckerchen belohnen. Hinein und hinaus, wieder und wieder. Nun hat er seine Angst verloren und die kommenden Tage muss ich ihn noch loben und immer mal wieder belohnen. Dann sollte es ihm in Fleisch und Blut übergegangen sein, nur noch durch die Klappe zu gehen.

Creative Commons Lizenzvertrag
Ein Hundetagebuch von Donald Townsend steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Unported Lizenz.

in Kürze

Ein Blog über die Abenteuer mit meinen Hunden, begonnen 2013 mit vier Hunden. Zwei von diesen Hunden sind noch jung, zwischen einem halben und einem Jahr alt. Sie müssen noch viel lernen und ich lerne mit ihnen. Hier werde ich berichten über das, was wir so erleben in unserem Alltag und ich hoffe, es ist unterhaltsam und vielleicht lernt der eine oder andere aus meinen Fehlern. Außerdem werde ich auch das ein oder andere verbloggen, das mich im Zusammenhang mit dem Thema Hunde interessiert oder mir irgendwo in den Weiten des Netzes oder sonst wo begegnet ist.

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