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Ein Hundetagebuch

~ Hunde & was mich bewegt

Ein Hundetagebuch

Schlagwort-Archiv: Hunde im Alter

Jackie, R.I.P. 1998 – 2013

24 Sonntag Nov 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Hunde, Hunde im Alter, jackie, Tod

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Seit Dienstagnachmittag bin ich wieder zu Hause. Etwas über 11 Wochen war ich im Krankenhaus. Schon bevor ich mein kleines Rudel verlassen musste, war meine kleine alte Dame nicht mehr wirklich gut drauf. Doch sie fraß noch gerne, legte sich gerne mit meiner Mutter ins Bett (wo sie auch übernachtete) und lief auch noch eine Runde am Tag. In der Zeit meiner Abwesenheit ist es doch sehr bergab mit ihr gegangen. Als ich sie jetzt wiedersah nach der langen Zeit war sie stark abgemagert und fast vollkommen blind und taub. Immer wieder kam es zu Situationen, in welchen sie mit Yoschi aneinander geriet, da dieser – wie an anderer Stelle beschrieben – nach seinen Erfahrungen mit ihr nicht gut auf sie zu sprechen war. Meist stand sie dann hilflos in Abwehrhaltung, fletschte die Zähne gegen den Feind, den sie kaum ausmachen konnte. Noch gestern gerieten die beiden aneinander. Schnell lag sie unten. Noch vor Monaten war es genau anders herum.

Heute war sie nicht gut drauf, schlief viel und fraß langsam und mühsam. Ich brachte sie mehrfach zum Wasser und setzte sie in den Garten. Dort machte sie brav ihr Geschäft. Das klappte alles gut. Doch danach lief sie mit wenig Orientierung um Garten herum. Das beobachtete ich auch in den Tagen davor. Manchmal fand sie die Tür, oft holte man sie und brachte sie ins Haus zurück. Am Nachmittag nahm ich ihre Temperatur, da ich den Eindruck hatte, sie habe Fieber. Und tatsächlich waren es 39,2 °C. Sie hatte eine Schwellung am Unterkiefer, die mir bei Berührung schmerzhaft schien. Also rief ich meinen unbezahlbaren Tierarzt an, schilderte ihm die Lage und wir konnten vorbei kommen. Er tastete sie ab. Es war ihr sehr sehr unangenehm. Die Zunge war es nicht. Es schien eine Entzündung der Unterkieferknochen.

Schon seit zwei Tagen hatte ich hin und her überlegt, ob es nicht besser sei, ihr den Gnadentod zu gewähren, meinem alten Mädchen. Leicht mache ich mir so etwas nicht. Das Herz war noch stark, die Verdauung klappte, doch sie litt unter ihrer Blindheit und schien mir oft verloren und einsam. Als ich nach Hause kam, war ihre Begrüßung ein kleines Lecken an meiner Hand, mehr nicht, und ich war Anderes von ihr gewohnt. Ich nahm mir sehr viel Zeit, beobachtete sie und setzte mich neben sie, wenn sie im Korb lag. Dort streichelte ich sie und sie leckte mir dankbar die Hand. In den Wochen meiner Abwesenheit hatte niemand so viel Zeit für sie erübrigt. Wie oft wartete sie auf meine Mutter, der sie nicht von der Seite wich, wenn diese für sie unerreichbar im Keller zu tun hatte oder in der Stadt war zum Einkaufen.

Ich beriet mich also mit dem Tierarzt und er meinte, diese Entzündung bei einem Hund in diesem Zustand sei sicherlich ein Grund, zu überlegen, wie es weitergehen solle. Auch er macht es sich nicht leicht, und er war es, der vor einigen Jahren nach der Nierenentzündung meinte, es könne eben nur eine Entzündung sein und kein Versagen, wie die Tierklinik diagnostiziert hatte. So schläferten wir sie entgegen der Empfehlung der Tierklinik nicht ein und sie lebte weiter mit Freude und Energie. Bis heute. Es viel mir wahrlich nicht leicht, doch ich kann damit umgehen. Meine Mutter hatte ich gebeten, mitzukommen und Jackie auf dem Schoß zu halten während der Fahrt zum Tierarzt. Eigentlich wollte sie nie dabei sein, wenn ein Hund eingeschläfert wird. Doch ich denke, es hat ihr ein wenig geholfen. Sie sah, dass Jackie schnell und friedlich über die Regenbogenbrücke ging. Auch ich hatte feuchte Augen und musste die Nase schnäuzen. Wir hatten ihre Lieblingsdecke dabei, von meiner Mutter gestrickt. Die legten wir auf den Behandlungstisch und darauf legten wir Jackie. Sie wollte wieder aufstehen als ahnte sie, dass etwas geschehen würde. Ich hielt sie fest während er Tierarzt, assistiert von seiner Frau, ein wenig das Bein rasierte. Er hatte zwei Spritzen vorbereitet, stach eine Nadel in die Vene und gab zunächst die Betäubungsspritze und dann die tödliche. Es dauerte keine Minute, da war sie tot. Ich trug sie in ihrer Decke in Auto. Zu Hause legten wir sie in den Korb in der Diele. Die anderen Hunde waren neugierig. Ich wischte noch das Blut vom Bein und deckte sie zu. Es scheint als schliefe sie friedlich, nur hebt und senkt die Decke über ihrem Brustkorb sich nicht mehr im Takt des Ein- und Ausatmens. Meine kleine Jackie, ich werde sie vermissen, aber nie vergessen. Sie war einzigartig wie jeder Hund auf seine Art und Weise, ein typischer Jack Russell Terrier, lebendig, neugierig, anhänglich, wärmebedürftig, verschmust, anschmiegsam, verspielt, wachsam, …

Ich verbinde sehr viel mit dieser kleinen Hundedame, endlose Spaziergänge im Wald, über Felder und Wiesen, mit zahlreichen Abenteuern auf den Spuren der Tiere des Waldes, viele Besuche bei Freunden, lange Autofahrten, zwei Reisen nach Finnland mit der Fähre und so viel mehr. Sie war mein ständiger Begleiter. Überall hin durfte sie mit. In den letzten Jahren wurde sie natürlich ruhiger und die Abenteuer wurden weniger. Nachdem mein alter Dackel gestorben war, kam Yoschi und es dauerte fast ein halbes Jahr bis die beiden sich als Team verstanden. Selbst mit den beiden jungen Hunde klappte es recht gut. Im letzten halben Jahr wurde es dann schwieriger mit ihr, da sie immer schlechter sah und vieles falsch einschätzte, vor allem, wenn es ums Futter ging.

Vorhin war sie noch lebendig und nun ist sie tot. Ich kann es kaum glauben und fasse sie immer wieder mal an, lege die Hand auf den Brustkorb. Kein Herz schlägt dort mehr, kein Atem hebt und senkt den Brustkorb. Sie wird langsam kalt, unter der Decke etwas langsamer.

Ich werde sie immer in meinem Herzen tragen, wie auch meine anderen Hunde. Und in der Erinnerung lebt sie fort, und vielleicht sehe ich sie eines Tages wieder und dann hoffe, ich, dass sie mit meiner Entscheidung von heute einverstanden ist.

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Yoschi hat den Kaffee auf

12 Dienstag Nov 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Hunde, Hunde im Alter, hundepsychologie, jackie, Yoschi

Es ist eine schwierige Zeit für Yoschi, vor allem mit Jackie. Und wie ich von Zuhause erfuhr, liegen seine Nerven mittlerweile blank, wenn es um seine alte Gefährtin, Jackie, geht. Immer wieder wurde und wird er Opfer ihrer Unberechenbarkeit. Wieder und wieder greift sie ihn unvermittelt an, sobald sie der Meinung ist, es gibt Futter für sie. 

Yoschi, der sonst kaum aus der Ruhr zu bringen ist, toleriert ihre Nähe nicht mehr, wenn er in der Nähe meiner Mutter etwa am Esstisch liegt. Sobald sich Jackie nähert, knurrt er sehr böse und meine Mutter muss ihn beschwichtigen. Jackie bekommt das nur noch teilweise mit, da sie so schlecht sieht und auch nicht mehr gut hört. Da Yoschi sehr helles Fell hat, sieht sie ihn zumindest noch etwas, und vor allem besser als die anderen beiden. Die haben ihren Respekt vor ihr. Yoschi aber lässt sich nichts mehr bieten von Jackie. So kommt es leider immer wieder zu Raufereien zwischen den beiden, die dann auch mit Scharten ausgehen können. Kürzlich gerieten beide auch aneinander in der Diele, wo ausreichend Platz ist, auszuweichen. Niemand war direkt dabei. Meine Mutter musste aus dem Keller nach oben kommen, um die beiden zu trennen.

Foto: Yoschi im Garten, Juni 2013

Das ist eine echt blöde Situation. Die Frage ist nur, was man am besten macht. Man kann nicht immer dabei sein. Soll man Jackie etwas absondern mit einem Gitter? Irgendeine Lösung muss her, spätestens wenn ich wieder zu Hause bin. Ich denke, ich werde vor allem mit Yoschi arbeiten müssen, dass er wieder entspannter ist, wenn Jackie in seine Nähe kommt. Er sollte außerdem lernen, einfach aus dem Weg zu gehen, wenn Jackie kommt.

Wenn Hunde blind werden

31 Donnerstag Okt 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Blindheit, Grauer Star, Hunde, Hunde im Alter, jackie

Meine Jackie ist 15 Jahre alt und seit vielen Monaten schon leidet sie unter dem Grauen Star. Ihr Sehkraft geht dadurch beständig zurück. Viele Hunde gewöhnen sich in so einem graduellen Prozess recht gut an die zunehmende Blindheit. Jackie scheint dieses nicht so gut zu gelingen, höre ich von zu Hause. Die Beobachtung hatte ich teilweise schon gemacht, bevor ich jetzt wieder ins Krankenhaus musste. Zwar hatte schon noch eine grobe Peilung, wo es hin ging, doch dann konnte sie die offene Tür nicht erkennen und verlief sich stattdessen neben der Tür. Danach drehte sie eine neue Runde in den Garten, versuchte sich neu zu orientieren und lief dann noch einmal zur Türe. Irgendwann schaffte sie es dann. Auch im Haus geht es ihr nicht besser. Zwar findet sie meist den Weg, doch schon mal verliert sie die Orientierung und steht dann vor einer Wand oder in einer Ecke.

Und so lebt sie in ihrer kleinen abgeschotteten Welt. Das Gehör ist ebenfalls nicht mehr gut. Einzig der Geruchssinn dürfte noch voll und ganz funktionieren. Am glücklichsten ist sie, wenn sie ihr Futter bekommt und abends mit meiner Mutter ins Bett darf. Tagsüber läuft sie meiner Mutter hinterher. Sie ist ihr Dreh- und Angelpunkt. Ist meine Mutter im Keller oder nicht zu Hause, läuft sie viel umher und sucht nach ihr. Irgendwann legt sie sich dann erschöpft in einen Korb und schläft tief und fest. Vieles um sich herum bemerkt sie dann nicht einmal, so tief schläft sie. Natürlich ist auch ihr schwächeres Gehör mit verantwortlich, dass sie nicht mehr wie früher beim kleinsten Geräusch aufwacht.

Insgesamt fühlt sie sich schon wohl, würde ich sagen. Schade nur, dass ihr das Erblinden mehr Probleme bereitet als vielen anderen Hunden.

Happy Birthday, Jackie

21 Samstag Sep 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Geburtstag, Hunde, Hunde im Alter, jackie

Gestern wurde meine kleine alte Jack Russell Terrier Dame, Jackie, 15 Jahre alt. Von allen meinen Hunden ist sie bisher die zweitälteste. Der älteste Hund war Karo, der 18 Jahre alt wurde. Jackie holte ich im Dezember 1998 von ihrem Züchter ab. Ich hatte irgendwie immer Jack-Russell Terrier im Kopf, warum weiß ich nicht einmal. Die Vorstellung von der Rasse war recht schwammig. Nicht lange bevor ich Jackie holte, war Trixie, ein Terriermischling im Alter von 13 Jahren gestorben. Ich hatte sie am 3. Dezember einschläfern lassen müssen, nachdem sie aufgrund einer Herzklappenschwäche zu ersticken drohte. Danach schaute ich mich um nach einem Jack Russell Terrier (JRT), die Rasse wie gesagt eine fixe Idee in meinem Kopf. In unserem Anzeigenblatt inserierte jemand JRT Welpen. Ich rief an und fuhr dann mit meinem besten Freund in seinem Auto die knapp 30 km hin zum Züchter.

Portrait von Dezember 2012

Im Garten waren zwei Zwinger. Dort wohnten die Jack Russell Terrier. So sah ich Mutter und Vater und beide machten einen guten Eindruck. Der Mann betrieb die Zucht als Hobby und entsprechend hatten die Hunde keine Papiere. Das war mir aber auch egal. Wir gingen zu den Welpen. Drei Rüden und eine Hündin hatte er noch. Vom Aussehen her waren sie gut zu unterscheiden. Die Rüden hatten etwas kräftigere leicht kantige Köpfe und die Hündin eher zierliche runde Züge.

Für mich kam nur eine Hündin in Frage, da ich mit Karo, dem Rauhaardackel, einen Rüden zu Hause hatte und mit der Kombination männlich-weiblich bis dahin immer gute Erfahrungen gemacht hatte. Ich bezahlte und nahm die kleine Dame in Empfang. Mein Freund fuhr und ich hielt Jackie im Arm. Unterwegs musste sie sich einmal übergeben vor Aufregung. Zum Glück waren die Sitze mit Leder bezogen.

Jackie auf eine Schären Insel in Finnland

Jackie war von Anfang an ein besonderer Hund. Jeden Morgen beim Spazierengehen mit Karo war sie dabei, von Anfang an. Ich trug sie wie ein Känguru Baby in der Jacke vor meinem Bauch. Sie schlief die ganze Zeit über. Wachte sie mal auf, durfte sie raus und konnte ihr Geschäft machen.

Hier ist Jackie noch recht jung; Bild von ca. 1999/2000

So wurde sie dann langsam größer. Sie fror immer sehr leicht, denn sie hatte nur eine sehr dünne Unterwolle. Das ist dann leider so geblieben und auch heute friert sie leicht und im Winter ziehe ich ihr dann etwas über. Sie mag es zwar nicht immer, fühlt sich mit aber deutlich wohler.

Von Anfang an liebte es Jackie, mit anderen Hunden zu spielen. Ihr bester Freund wurde Balu, eine kleiner Schäferhund Mischlng, fast gleichen Alters. Das ging ein paar Jahre gut. Dann muss etwas passiert sein, was weiß ich nicht, und danach wollte sie mit anderen Hunden nichts mehr zu tun haben. Ich kann nur vermuten, es war ein Zwischenfall bei einem Spaziergang mit meinen Eltern. Die jedoch wiesen so etwas stets von sich. Für mich war das sehr schade. Zwar mochte sie ihren Freund Balu noch immer, doch mit Spielen war es nichts mehr. Andere Hunde wurden verbellt. Oft geschah es, dass sie beim Anblick anderer Hunde stehen blieb und versuchte, mich zu bewegen, einen anderen Weg zu wählen. Ich habe es leider nicht verstanden, ihr aus diesem Dilemma herauszuhelfen. Das lag aber auch an meinem fehlenden Wissen.

Jackie in ihrem Korb im März 2001

Jackie hat viel erlebt. Zweimal war sie mit mir in Finnland und auch sonst haben wir zusammen viel gesehen und erlebt. Sie war immer an meiner Seite, Teil meiner selbst.

Das änderte sich irgendwann aber auch. Den Schreibtischstuhl auf dem sie immer hinter mir saß, tauschte ich aus und es war kein Platz mehr für sie. Außerdem hatte ich oft Rückenschmerzen bekommen, wenn ich sie irgendwie auf dem Schoß hielt, während ich am Schreibtisch arbeitete. Meine Mutter war längere Zeit krank und verbrachte viel Zeit im Bett und nahm auch dort ihre Mahlzeiten zu sich. Jackie saß immer bei ihr. Es fiel immer mal was ab. Von da an liebte sie es, bei meiner Mutter im Bett zu liegen und tat dieses auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Als Karo dann viele Jahre später tot war und Yoschi aus dem Tierheim zu uns kam, wechselte Jackie komplett zu meiner Mutter über und kündigte mir die Gefolgschaft. Dafür kam dann allerdings Yoschi, den ich eigentlich für meine Mutter geholt hatte, zu mir. Sie mag mich noch immer, orientiert sich seither jedoch vor allem an meiner Mutter. Etwas traurig war ich damals schon, doch es war nicht meine Entscheidung.

Jackie ist dem Tod mehrfach von der Schippe gesprungen. Es begann damit, dass sie mehrfach Parvovirose hatte. Der Tierarzt erklärte es damit, dass irgendwo in der näheren Umgebung ein Tier (Hund, Katze, Marder, …) Kot absetze, über den sie so viele Erreger aufnehme, dass diese die Anzahl der durch die Impfung gebildeten Antikörper übersteige, wodurch die Symptome sichtbar würden. Viele Jahre später erkrankte sie an der Bauchspeicheldrüse, eine Entzündung. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt, führt sie innerhalb 24 Stunden zum Tod. Jackie hatte Glück, denn mein Tierarzt erkannte schnell genug, was anlag und überwies sie in die Tierklinik nach Nieder-Dielfen. Dort konnte man sie retten. Es war von da ab eine magere, Bauchspeicheldrüsen-freundliche Kost angesagt. Schon vorher waren bei der kleinen JRT Dame drei Allergien festgestellt worden, von denen zwei ihre Ernährung einschränkten (Allergie gegen Geflügel und Futtermittelmilben). Die dritte, die Allergie gegen Hausstaubmilben, führte dazu, dass man ihre Bettstatt häufiger reinigen muss.

Das letzte Mal als Jackie dem Tod von der Schippe sprang, war als sie eine Nierenentzündung hatte. Immer wenn es ihr wirklich schlecht geht, kommt sie zu mir und will auch bei mir schlafen. So war es auch in jener Situation. Nachts entwickelte sie Fieber, musste sich übergeben und es ging ihr wirklich dreckig. Es war Wochenende und ich ging mit ihr zum Notdienst. Die Tierärztin konnte die Ursache nicht ermitteln und riet, in die Tierklinik zu fahren. Selbst musste ich auf eine Fortbildung und meine Eltern fuhren mit ihr dort hin. Jackie musste über Nacht in der Klinik bleiben. Man konnte sie stabilisieren, doch empfahl meinen Eltern, als Jackie sie am nächsten Tag abholten, sie sofort einschläfern zu lassen. Diagnose – totales Nierenversagen. Meine Mutter meinte, sie könne das nicht entscheiden, denn es sei nicht ihr Hund. Also nahmen sie Jackie so mit, wie sie war. Als ich dann am Nachmittag mit ihr zu meinem Tierarzt fuhr, ging es Jackie dank der Medikamente eigentlich recht gut. Ich fuhr zum Tierarzt in der Annahme, dass dieser sie nun einschläfern würde. Mir war schwer ums Herz aber ich hielt die Tränen zurück, denn meine Jackie saß hinter mir. Sie hat es aber sicher doch gespürt. Mit dem Tierarzt überlegte ich hin und her. Natürlich wollte ich Jackie unnötige Qualen ersparen und ein Tod durch Nierenversagen ist höllisch qualvoll, da der Körper nach und nach vergiftet wird. Stünde ihr dieses bevor, würde ich mir riesige Vorwürfe machen, dachte ich. Noch könnte ich es ihr ersparen. Auf der anderen Seite sah sie doch so gut aus. Sie verlor etwas Urin auf dem Boden und der Tierarzt legte einen Teststreifen hinein. Er betrachtete das Ergebnis, es wies auf etwas Blut im Urin hin, und meinte, es könne auch bloß eine akute Entzündung der Niere sein, kein totales Nierenversagen, wie die Klinik diagnostiziert hatte. Also einigten wir uns darauf, es doch noch mal zu versuchen. Mein Tierarzt gab mir Medikamente mit, verabreichte noch einige Spritzen und Jackie gesundete wieder und lebt heute, knapp drei Jahre später, noch immer.

Nach der Bauchspeicheldrüsenentzündung war sie viele Jahre sehr mager. Heute sieht sie wieder aus wie immer. Sie sieht durch grauen Star nur noch schlecht, hört wenig und ihr Leben dreht sich vor allem um zwei Dinge, Fressen und Schlafen. Sie beißt oft nach den anderen Hunden, wenn sie im Glauben ist, sie könnten ihr Futter streitig machen, auch wenn nirgendwo Futter in Sicht ist. Aber sie ist glücklich. Ein Spaziergang am Tag reicht ihr meist. Morgens bleibt sie schon mal gerne länger liegen und um sieben Uhr abends will sie ins Bett mit meiner Mutter. Dort liegt sie dann am Fußende und schläft.

Ich bin froh, dass meine kleine alte Jackie es immer wieder geschafft hat und auch heute noch bei uns ist. Nun hoffe ich nur, dass sie noch so lange durchhält bis ich wieder gesund bin, so dass ich sie auf ihrem letzten Weg begleiten kann. Sie baut zunehmend ab, schläft schon mal im Sitzen ein. Trotzdem ist sie noch recht stark, läuft gut, frisst mit Appetit und ist auch sonst ein zäher Brocken, ein Terrier eben. Und so hoffe ich, dass sie sich erst dann auf ihren letzten Weg begeben wird, wenn ich wieder zu Hause bin und sie dabei begleiten kann. Bisher habe ich bis auf einen alle meine Hunde begleitet (leider mussten alle irgendwann eingeschläfert werden, doch das war auch gut so, da ich dann sehen konnte, dass sie einen guten Tod hatten).

15 Jahre, das ist eine lange Zeit, eine Zeit, die auch prägt, wenn man so lange mit einem Hunde zusammen ist. Zum Glück kann ich sie momentan fast täglich sehen über die Webcam, die ich zu Hause installiert habe. Vielleicht ist es ihr gegönnt und sie kann noch ein ganzes weiteres Jahr erleben. Auch wenn es nicht immer einfach ist mit ihr in ihrem Alter und mit ihren Einschränkungen, so wünsche ich ihr noch ein langes Leben.

Alte Hunde schlafen mehr

09 Freitag Aug 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Bett, Hunde, Hunde im Alter, jackie, schlafen

Dass ein Hund älter geworden ist, Merkt man nicht nur an den grauen Haaren im Fell und dem Verblassen der Zeichnung um die Nase herum, sondern auch im Schlafverhalten. Ältere Hunde neigen oft dazu, mehr zu schlafen und Jackie ist da keine Ausnahme. Wenn alles ruhig ist bzw. keine Aktivität um sie herum vor sich geht, legt sie sich in einen Korb oder auf einen Teppich und schläft eine Runde. Und da ihr Gehör mittlerweile deutlich nachgelassen hat, wird sie auch nicht sofort vom kleinsten Geräusch wach. Interessant ist, dass sie manchmal aufwacht, auch wenn sie nichts gehört hat. Dann muss sie etwas wahrgenommen haben, jedoch über einen anderen Sinn.

Jackie hat die Ehre, dass sie bei meiner Mutter im großen Bett am Fußende schlafen darf. Das liebt sie über alles und nach dem Fressen ist wohl das Schlafen im großen Bett das Zweitwichtigste in ihrem Leben geworden. Meine Mutter legt sich abends oft schon früh, so gegen sieben, ins Bett und schaut  dort Fernsehen. Jackie bekommt dann ihre Windel an und legt sich auf ihren angestammten Platz am Fußende. Dann ist sie glücklich. Geht meine Mutter mal nicht zu früh ins Bett, steht Jackie pünktlich in der Diele und schaut meine Mutter fordernd an. Erst wenn sie in ihr Bett kann, ist die alte Jackie zufrieden. Ihr zuliebe geht meine Mutter dann tatsächlich oft etwas früher ins Bett.

Jackie am Tisch

04 Sonntag Aug 2013

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Betteln, Esstisch, Hunde im Alter, jackie

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Ich war schon sehr überrascht als Jackie heute ganz unvermittelt auf meinen Stuhl sprang und auf den Tisch schaute.  Das hat sie schon sehr lange nicht mehr gemacht, vor allem weil sie so schlecht sieht im Alter. Früher saß sie eigentlich immer bei Tisch, wenn gegessen wurde. Sie war wirklich ein toller Hund zu jener Zeit, denn sie bettelte nicht und machte auch nie den Versuch, sich zu bedienen, wenn man mal vom Tisch aufstand. Man konnte ihr sogar mal einen Happen reichen. Sie bettelte trotzdem nie, in keiner Form – über lange Jahre. Das war mehr als vorbildlich.

Als sie dann älter wurde, änderte sich dieses Verhalten jedoch komplett. Zwar setzte sie sich noch immer mit an den Tisch, doch sie begann zu betteln und wenn man vom Tisch aufstand, war auch nicht mehr sicher, dass sie sich nicht am Teller selbst bedienen würde. Ihr Betteln wurde so penetrant, dass ich sie vom Tisch und ihrem Stuhl verbannte.

Heute bettelt sie teilweise auch bei Tisch, indem sie neben dem Tisch steht und leise fiepende Töne von sich gibt.  Eine Zeit lang war das so nervend, dass ich sie in ihren Korb schicken musste. Dann gab es sich jedoch wieder. Meist bettelt sie heute nicht, sondern geht von alleine in ihren Korb. Die einzige Ausnahme ist Pizza, selbst gemachte Pizza. Steigt er der Duft von Pizza in die Nase, weiß sie, dass es anschließend – nicht direkt vom Tisch – von den Rändern des Pizzabodens ein paar kleine Stücke gibt. Sitzen wir also bei Tisch und essen Pizza, steht auch sie dabei und bettelt. Dass sie dann im Korb liegen könnte, ist undenkbar.

Jackie am Tisch Juli 2013 a

Als sie nun diese Woche auf meinen Stuhl sprang, um bei meinem Vater die Melone ins Visier zu nehmen, war ich schon sehr überrascht, da sie dieses wirklich sehr lange nicht mehr getan hat. Melone bekam sie für diese Heldentat natürlich nicht. Aber gefreut habe ich mich irgendwie trotzdem, dass die alte Dame dieses mal wieder gemacht hat. Das ist eben einfach Jackie.

Biotech-Augenlinsen für Hund und Katze

20 Donnerstag Jun 2013

Posted by DT in gefunden, Produkte, Wissen

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Schlagwörter

Alter, Gesundheit, Grauer Star, Hunde, Hunde im Alter, Katarakt, Krankheiten

Auch Hunde können Grauen Star (Katarakt) bekommen, wie viele Hundebesitzer mit älteren Hunden lernen müssen. Auch meine 14 Jahre alte Jackie hat ihn und mein Dackel Karo, der 18 Jahre wurde, hatte ihn. Bei Yoschi besteht er schon im Ansatz. Die Folge ist, dass der Hund nach und nach immer schlechter sieht.

Bei Menschen kann durch einen operativen Eingriff geholfen werden. Dazu wird die eigene Linse durch eine künstliche Linse ersetzt.

Das gibt es auch für Hunde. Eine deutsche Firma hat sich darauf spezialisiert, diese intraokularen Kunstlinsen in Zusammenarbeit mit Tierärzten entwickelt und liefert nun die Linsen. 1.000 € bis 1.500 € kostet es bei einem Hund, eine solche Linse zu implantieren, heißt es im Filmbeitrag der Welt. Das wird der Preis für ein Auge sein. Laut dem Beitrag sind die Produkte der Firma bisher vor allem im Ausland, den USA und China gefragt. Während man sich dort gut etabliert hat, ist in Europa die Nachfrage bisher verhalten und das Geschäft entsprechend schlecht.

Die Firma Acrivet stellt allerdings nicht nur Implantate für den Austausch von am Katarakt erkrankten Linsen her, sondern etwa auch Kontaktlinsen für Hunde mit bis zu +14 Dioptrien. Allerdings werden diese nicht wie beim Menschen verwendet, sondern als Alternative zur Implantation von intraokularen Linsen.

Wer Interesse hat zu sehen, wie es genau funktioniert mit der Entfernung der kranken Linse und dem Einsetzen der künstlichen, der kann sich auf der Herstellerhomepage ein Video dazu ansehen.

Quelle: DW – Made in Germany : Erfolg mit Biotech-Augenlinsen – Nachrichten Gesundheit – DIE WELT

Acrivet

Creative Commons Lizenzvertrag
Ein Hundetagebuch von Donald Townsend steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Unported Lizenz.

in Kürze

Ein Blog über die Abenteuer mit meinen Hunden, begonnen 2013 mit vier Hunden. Zwei von diesen Hunden sind noch jung, zwischen einem halben und einem Jahr alt. Sie müssen noch viel lernen und ich lerne mit ihnen. Hier werde ich berichten über das, was wir so erleben in unserem Alltag und ich hoffe, es ist unterhaltsam und vielleicht lernt der eine oder andere aus meinen Fehlern. Außerdem werde ich auch das ein oder andere verbloggen, das mich im Zusammenhang mit dem Thema Hunde interessiert oder mir irgendwo in den Weiten des Netzes oder sonst wo begegnet ist.

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