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Ein Hundetagebuch

~ Hunde & was mich bewegt

Ein Hundetagebuch

Schlagwort-Archiv: verhalten

Noch nicht völlig angekommen

14 Sonntag Aug 2016

Posted by DT in Tagebuch

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Hunde, Mesty, Tierschutz, verhalten

Seit Ende Januar ist Mesty nun hier bei mir im Sauerland. Sie hat sich insgesamt gut eingewöhnt, kennt die Tagesabläufe und hat auch schon sehr gut Vertrauen gefasst. Die Spaziergänge am frühen Morgen, am Nachmittag und am Abend gehören ganz eindeutig zu den Highlights ihres Tages. Man merkt aber schon, dass sie irgendwie noch nicht völlig angekommen ist. Etwas Zeit braucht sie scheinbar noch immer. Wie lange, kann ich nur schwierig abschätzen.

Die meiste Zeit des Tages hält sie sich in der Diele auf und liegt dort auf dem großen Teppich. Dort ist scheinbar ihr Lieblingsplatz. Sie schläft dort auch einen großen Teil der Nacht. Das Hundebett, welches sich für sie besorgt hatte, ist mehr oder weniger abgeschrieben. Dass ich sie darin das letzte Mal sah, ist schon länger her. Nachts schläft sie überhaupt nicht mehr darin. Gegen Morgen kommt sie oft zu mir hinauf und liegt dann bei mir auf dem Teppich.

Was ich noch immer vermisse, ist dass sie auf Zuruf zu mir kommt, etwa um sich streicheln zu lassen. Es ist nicht so, dass sie es nicht mag, gestreichelt zu werden. Sie genießt es sogar sehr. Aber von sich aus kommt sie nicht, um sich Streicheleinheiten abzuholen. Und wenn ich sie rufe, kommt eben auch nicht. Einzig, wenn es Futter gibt, dann kommt sie ganz sicher.

Kämmen mag sie so mittelmäßig. Sie hat unheimlich viele Haare verloren und ich habe jetzt im Sommer noch immer Unterwolle aus dem Fell herausgeholt, aber auch Deckhaare. Ich hoffe, das wird nicht auf Dauer so bleiben. Vielleicht ist sie in der Vergangenheit nicht so oft und ausgiebig gebürstet worden, dass noch viele alte Haare drinnen waren Fell.

Aus ihrer Vergangenheit bringt sie schon noch einige Altlasten mit. Das merkt man auch beim Thema Vertrauen. Geht man an ihr vorbei und sie liegt auf ihren Teppich, scheint sie immer etwas angespannt und unsicher. Obwohl ich sie nie getreten habe, über sie gefallen bin oder ähnlich, braucht sie hier wohl noch einige Zeit. Ich bin aber guter Dinge, dass das irgendwann auch noch kommt.

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Floppy, das lebende Vorurteil

03 Mittwoch Feb 2016

Posted by DT in Tagebuch

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floppy, Hunde, hundepsychologie, little amiga, Mesty, Problemhunde, Unsicherheit, verhalten

Wie ich in diesem Blog schon mehrfach beschrieben habe, hat der kleine Herr Floppy enorme Probleme im Umgang mit anderen Hunden und Menschen, Hunden und Menschen, die ihm unbekannt sind.

Wo seine Probleme herrühren, weiß ich. Es war die fehlende Sozialisation in der Tötung, wo er geboren wurde. Wie ich die Probleme lösen soll, weiß ich jedoch noch immer nicht. Aber das Puzzle vervollständigt sich langsam.

Zunächst war mir das Ausmaß der Unsicherheit Floppys gegenüber im unbekannten Hunden und Menschen gar nicht klar. Ich hatte noch nie mit derartigen Problemen zu tun und war mir von daher auch nicht bewusst, wie schwierig diese Probleme zu lösen sind. Als ich ihn mit fünfeinhalb Monaten Alter bekam, hätte ich, das fehlende Wissen vorausgesetzt, sicherlich manche Fehlentwicklung in seinem Verhalten verhindern können. Nachdem ich selbst sehr viel gelesen hatte und mich auch über diverse Videos bei YouTube versucht hatte, schlau zu machen, damit jedoch nicht wirklich weitergekommen war, arbeitete ich 2014 über Monate mit einer Hundetrainerin zusammen. Sie konnte mir durchaus ein Stück weiterhelfen. Irgendwann war jedoch auch sie mit ihrem Latein am Ende.

Floppys Verhalten änderte sich auch ein wenig. Er bellte mehr und ging deutlicher nach vorne, war dabei jedoch nicht unbedingt aggressiv. So ist es eigentlich bis heute geblieben. Am schlimmsten ist es, wenn wir anderen Hunden oder Menschen auf einem Weg begegnen und sie uns dabei entgegenkommen. Im Idealfall kann ich die Situation entschärfen, indem ich ausweiche. Ich versuche es auch immer wieder, in dem ich mit der Stimme auf ihn einwirke. In jeder Situation gehe ich zwischen die Fremden und ihn. Trotzdem ist es schwierig, ihn zur Ruhe zu bringen. Oft geschieht es, dass er dann mich anbellt und mich dabei (so zumindest wirkt es) vorwurfsvoll von unten anschaut. Das sieht dann so aus, als wolle er sagen, “aber wir müssen doch etwas tun, siehst du das nicht?”

Bei fremden Hunden schaffe ich es mittlerweile, wenn wir stehen bleiben, nicht allzu weit vom andern Hund entfernt, dass er sich beruhigt. Voraussetzung ist, dass auch der andere Hund ruhig bleibt. Und dann kann ich es sogar schaffen, dass wir, mit ausreichend Abstand, mit dem anderen Hund laufen können. Das ist schon ein enormer Fortschritt.

Wir gehen sehr oft mit dem Hund vom Haus nebenan, einem Beagle Rüden spazieren. Das ist immer sehr früh am Morgen, um 6:00 Uhr, um genau zu sein. Dann gehen wir unsere Morgenrunde durch den Wald. Floppy brauchte ziemlich lange, um sich an Charlie, so heißt der Hund, zu gewöhnen. Irgendwann klappt es dann. Man traf sich, ohne dass Floppy sein sonst übliches Verhalten zeigte. Es kann morgens etwas laut werden, wenn Charlie zu uns rüber kommt, das ist jedoch recht freundlich. Wer aber, wir begegnen Charlie zu einer anderen Uhrzeit und an einer anderen Stelle, und wenn es nur 50 m um die Ecke ist. Dann gebärdet er sich als wäre Charlie ein unbekannter Hund und will sich auf ihn stürzen. So ganz schlüssig ist mir dieses Verhalten nicht.

Was mich jedoch besonders überrascht hat, und das ist der Anlass, weshalb ich mich mit diesem Thema hier mal wieder beschäftige, ist Floppys Umgang mit dem Hund meiner Schwester und meinem Neuzugang, Mesty.

Der Hund meiner Schwester ist ein Old English Bulldog. Ely ist ein rüde, nicht kastriert, und noch nicht komplett ausgewachsen. Er kommt nicht so oft zu uns und trotzdem akzeptiert Floppy in bei uns im Haus, solange er nicht zu wild herum tobt. Damit kommt Floppy definitiv nicht klar. Beim Spazierengehen gibt es überhaupt keine Probleme. Die beiden gehen nebeneinander her oder hintereinander und haben sogar schon aneinander gerochen. Das ist für Floppys Verhältnisse sensationell. Ich vermute, ein Grund für Floppys relativ entspanntes Verhalten ist, dass er merkt, Ely gehört zum Rudel. Außerdem habe ich ihm auch in der Wohnung ausreichend Zeit gegeben, sich an seine Gegenwart zu gewöhnen. Dafür hielt ich ihn zunächst durch ein Hundegatter getrennt von ihm.

In seinem Umgang mit Mesty hat Floppy sich jetzt aber absolut übertroffen. Dazu muss man natürlich wissen, dass Mesty ein absolut souveräner und erfahrener Hund ist. Sie hat in den drei Jahren, die sie im Tierschutz verbrachte, gemeinsam mit über 100 anderen Hunden, gelernt, Konflikte zu vermeiden und durch ihr Verhalten zu deeskalieren. Mesty hatte ich genau deshalb ausgewählt, da ich wusste, welche Probleme mit Floppy möglich sein könnten. Durch Mestys umsichtiges Verhalten war es Floppy innerhalb von Minuten möglich, sich nicht bedroht zu fühlen. Natürlich hatte er nicht von Anfang an völliges Vertrauen in Mesty und ihre Absichten. Es gab immer mal wieder kleinere Situationen, da entfuhr ihm ein kurzes Knurren. Das war’s dann aber auch schon. Mehr geschah nicht. 

Aus allen diesen Beobachtungen ergibt sich für mich nun folgendes Bild Floppys Problem.

Floppy läuft mit einem riesengroßen Vorteil ich die Welt und dieses lautet „alle fremden Hunde und Menschen wollen mir etwas.“ Außerdem hat er große Schwierigkeiten, seine Erfahrungen zu generalisieren. Wenn ein Hund oder Menschen an einer Stelle als freundlich empfindet bzw. nicht bedrohlich, dann kann er das weder auf andere Orte noch auf andere Hunde und Menschen übertragen.

Die Frage für mich ist nun, wie kann ich dieses Vorurteil knacken. Wie kann ich ihn überzeugen, dass seine Einschätzung der Welt um ihn herum nicht richtig ist? Bisher sehe ich nur eine Möglichkeit, was Hunde angeht. Er müsste auf eine Hundewiese kommen (eingezäunt), wo sich viele Hunde befinden, die ähnlich wie Mesty souverän im Umgang mit unsicheren Hunden sind. Dort könnte er lernen, dass auch viele andere Hunde völlig harmlos sind. Die Möglichkeit dazu habe ich allerdings nicht. Also muss ich es weiter über den Faktor Zeit und viel Geduld probieren und hoffen, dass es irgendwann Klick macht.

Mal wieder von den beiden

25 Mittwoch Nov 2015

Posted by DT in Tagebuch

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floppy, Hunde, little amiga, verhalten

Wir haben mal eine Weile Pause gemacht mit dem Schreiben, oder besser ich. Seit August bin ich wieder im Beruf zurück und das macht sich bemerkbar. Zunächst galt es, sich auf die dort wichtigen Dinge zu konzentrieren. Nach drei Jahren Auszeit muss man erst mal wieder in den Trott kommen.

Jetzt bin ich wieder voll drin und es macht überwiegend auch Spaß. Noch schöner sind aber meine täglichen Spaziergänge mit den Hunden. Wie sieht es bei den beiden aus?

Es hat sich nicht wirklich viel geändert. Seit zwei Wochen etwa nutze ich fast nur noch die Automatikleinen. Vor allem bei Floppy klappt das gut, hat es aber schon immer, denn er läuft gut an der Leine. Bei Little Amiga führt die lange Leine zumindest etwas zur Entspannung – vorausgesetzt, sie bekommt kein Wild in die Nase. Insgesamt zieht sie so etwas weniger. 

Meine beiden großen Probleme mit den beiden sind noch immer Floppys unsicheres Verhalten und Little Amigas Ziehen an der Leine.

Über die letzten Monate hat sich Floppys Verhalten noch einmal etwas verändert. Vor allem, wenn uns Menschen mit Hunden entgegenkommen oder wir diese passieren müssen, ist er nur noch Kläffen und Ziehen und jetzt auch Kamm im Nacken. Ich halte ihn immer auf Armeslänge von mir, dass er mich nicht in einer Übersprungshandlung ins Bein beißen kann. Egal, was ich mache, ich komme dann fast gar nicht mehr zu ihm durch. In seinem Kopf ist nur noch so etwas wie “Auf ihn mit Gebrüll”. Bei Hunden geht gar nichts. Mitunter versucht er auch, entgegenkommende Passanten zu attackieren, auch wenn ich ihn extra auf die andere Seite nehme. Es ist bei allem dem auch völlig egal, ob ich angespannt bin, entspannt oder durch die Gegend laufe, als wäre ich König der Welt. Wie in der Vergangenheit hilft nur eines, ausweichen, deutlich ausweichen.

Little Amiga und ihre unendliche Energie, gekoppelt mit einem starken Jagdtrieb. Das ist keine gute Mischung. Sie neigt immer noch dazu, zu ziehen. Oft ist es nur wenig, doch es reicht, dass ich am Ende des Spazierganges die Schultern verspannt habe. So recht kann ich nicht nachvollziehen, warum sie immer etwas schneller möchte als ich, und ich gehe schon recht zügig. Etwas Anderes ist es, wenn Wild über den Weg springt, ein Eichelhäher schreit oder eine frische Fährte den Weg kreuzt. Dann ist die kleine Dame direkt auf Jagdmodus geschaltet und zieht und kläfft und rennt hin und her, so wie es an der Leine geht. Zu erreichen ist sie dabei nur schwierig. Hier kann ich ihr Verhalten verstehen.

Dieser Tage hatte ich eines ihrer Spielzeuge mitgenommen. Das warf ich ihr unterwegs. Sie war wie ausgewechselt, kein Ziehen und dafür ständige Aufmerksamkeit auf mich. Es war als hätte ich einen Magneten in der Hosentasche. Bedeutet das nun, dass Little Amiga sonst nur so zieht, weil ihr eine Aufgabe oder eine Anregung beim Spaziergang fehlt? Wenn ich das mal wüsste. Ich fände gerne eine Lösung, möchte aber nicht nur mit Ball in der Tasche herumlaufen.

Floppy hat Little Amiga vermutlich etwas verdorben, was ihren Umgang mit anderen Hunden angeht. Oft bellt sie nun auch und zieht an der Leine. Manchmal bellt sie Floppy an und will ihm wohl sagen, dass er sein Verhalten einstellen soll. Sie kann noch immer freundlich sein zu anderen Hunden. Das ist ihr Wesen. Dank Floppys Problemen erhält sie dazu leider nur selten die Gelegenheit.

Frusthund Little Amiga

24 Montag Aug 2015

Posted by DT in Tagebuch

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floppy, Frust, Hunde, Leinenziehen, little amiga, Tierschutz, verhalten

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Da liegt sie, die kleine Hundedame, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Drei Jahre ist Little Amiga jetzt bei mir. Unser bisheriger gemeinsamer Weg ist ein sehr holpriger gewesen. An sich ist sie ein sehr liebenswürdiger Hund, sehr freundlich, offen und auch zärtlich. Was will man mehr? Leider ist das aber nur die eine Seite von Little Amiga. Von Anfang an hatte sie auch andere Seiten. 

Da war einmal die Sache mit dem Essenklauen. Zum Glück haben wir das mittlerweile im Griff. Sie bediente sich, wo sie konnte, sprang auf den Esstisch und sogar auf die Küchenschränke. Einmal nicht aufgepasst und sie schlang das Frühstücksbrötchen in sich hinein oder knabberte den Kuchen an. Es gelang mir auch nicht, ihr irgendwie begreiflich zu machen, dass dieses nicht OK ist. Egal, was ich probierte, sie machte weiter. Stellte ich mein Essen auf den Fußboden und blockierte es, kombiniert mit einem deutlichen “Nein”, verstand sie das. Sobald es aber um Essen auf dem Esszimmertisch oder Küchenschrank ging, verstand sie es nicht. In Folge mussten alle im Haushalt umlernen. Man konnte also nichts mehr stehen lassen. Saß man alleine am Tisch und musste man aufstehen, etwa um Floppy in den Garten zu lassen, musste man das Essen vom Tisch nehmen. Mittlerweile geht es. Aber es hat lange gedauert. Man kann durchaus mal etwas stehen lassen und sie geht nicht direkt daran. Vermutlich hat sie aufgegeben, da in der Regel nichts stehen bleibt. Wir passen aber immer noch auf, um sie nicht unnötig in Versuchung zu führen. Anstatt dass ich den Hund umerzogen habe, hat der Hund uns alle im Haus umerzogen. Toll!

Und dann ist da noch das Thema “Ziehen an der Leine”. Von Anfang an war das ein Problem. Und was habe ich nicht alles probiert, mit Konsequenz natürlich und nicht mal zwei Tage. Wenn ich etwas versuchte, dann mindestens zwei Wochen. Zunächst versuchte ich es mit einer Halsung und mit häufigen Richtungswechseln – keine Wirkung. Dann probierte ich es wochenlang mit Leine hinter dem Bein führen – keine Wirkung – außer dass die Haut oberhalb der Kniekehle vom Reiben von Stoff und Leine wund wurde. Wir versuchten es mit Stop und Go. Jedes Mal, wenn sie zog, blieb ich stehen. Erst wenn sie sich setzte, ging es weiter. Die Spaziergänge dauerten ewig – Erfolg gleich Null. Der nächste Versuch war, sie jeweils mit dem Körper zu blockieren, um sie dazu zu bringen, nicht vor mir zu laufen – keine Wirkung. Danach versuchte ich es mit Körperkontakt. Jedes Mal, wenn sie an mir vorbei wollte, stieß ich sie mit der Breitseite des Fußes an. Das war eine blöde Methode, die dazu führte, dass ich sie, wenn sie sich plötzlich schneller bewegte oder die Richtung änderte, fester traf als ich wollte. Wirkung gleich Null. Ich versuchte es auch mit der Stimme alleine. Das wirkte im Moment, war aber sehr anstrengend. Wirkung auf Dauer – keine. Mit einer Hundetrainerin versuchten wir es auch. Die empfahl Übungen durch einen Parcours, bei dem Little Amiga sich konzentrieren musste. Sie sollte zu mir schauen lernen. Bei jedem Blick zu mir, sollte ich sie mit einem Futterbrocken belohnen. Das funktionierte auf dem Trainingsgelände so gerade eben, im Wald jedoch nicht. Da interessiert sie Futter rein gar nicht (, es sei denn, sie findet es zufällig). Stehen bleiben und Fuß auf die Leine, bis sie sich beruhigt und erst dann weiter, brachte auch keine Besserung. Letztendlich war die Hundetrainerin irgendwann auch mit ihrem Latein am Ende, was Little Amiga angeht.

Wir hatten durchaus Zeiten, da war sie mal etwas ruhiger. Das war aber immer nur von beschränkter Dauer. Es gab mal eine Phase von zwei Wochen etwa, da war sie wie ausgewechselt. Sie ging bei mir, zog nicht, schaute zu mir. Warum sie so war, kann ich nicht sagen. Nach den zwei Wochen ging ihr Verhalten dann mehr und mehr wieder in die gewohnten Formen über.

Wenn wir mit dem Fahrrad unterwegs sind oder mit dem Tretroller, dann bleibt Little Amiga an meiner Seite und zieht nicht, selbst wenn sie rennt. Ich vermute, sie hat Respekt vor mir, wenn ich auf dem Fahrrad oder Roller bin, oder vor Fahrrad und Roller selbst. Auch wenn ich einen Stock in der Hand halte, selbst wenn es nur ein dünner vertrockneter Zweig einer Staude ist, dann bleibt sie bei mir. Dann aber ist ihr das vermutlich nicht ganz geheuer, vor allem, weil ich den Stock über ihrer Körperhöhe trage. Sie mag es auch nicht, wenn ich ihn mal durch die Luft zischen lasse.

Es ist so fast unmöglich mit Little Amiga spazieren zu gehen, ohne dass die Leine nicht gespannt ist. Mein Arm kann nie entspannt nach unten baumeln. Immer ist zumindest ein leichter Zug auf der Leine. Im Laufe des Spaziergangs nimmt er oft zu. Sind wir morgens mit dem Beagle aus der Nachbarschaft unterwegs, ist Little Amiga kaum auszuhalten. Sie ist angespannt und wartet auf die kleinste Spur oder das Krähen von Eichelhähern. Dann beginnt sie, wie wild an der Leine zu zerren, kläfft und springt hin und her. Zuweilen versucht sie, etwas Dampf abzulassen, indem sie an der Leine einen Kreis läuft, immer linksherum. An manchen Morgen dreht sie so gefühlte hunderte Male ihre Kreise. Das wechselt dann immer wieder mit Gezerre.

Ein entspannter Spaziergang ist mit Little Amiga schlichtweg unmöglich. Entweder sie zieht mal mehr und mal weniger oder sie zieht und springt wie irre hin und her und kläfft noch dabei oder sie dreht ihre Kreise. Es macht einfach keinen Spaß, mit ihr zu laufen. Vor allem morgens schmerzen mich regelmäßig die Schultern und das Genick. Verspannungen im Schulterbereich sind dadurch fast ein ständiger Begleiter. 

Drei Jahre geht das schon so und es wird einfach nicht besser. Ich versuche immer, mit Ruhe und Gelassenheit an die Sache zu gehen. Da es aber keine Erfolge gibt, habe ich auch immer mal wieder Phasen, wo mein Nervenkostüm sehr dünn ist. Dann raste ich schon mal aus und schreie den Hund an, mit der Folge, dass Floppy sich erschrickt und an der Leine geduckt auf die größtmögliche Distanz geht. Gerade für Floppy ist ein Vertrauensverhältnis zu mir enorm wichtig. Durch meine Unbeherrschtheit, die immer wieder durchkommt, weil ich so frustriert bin mit Little Amiga, kommen wir da aber auch nicht weiter. Der kleine Mann kann einfach kein gutes Vertrauen zu mir aufbauen, wenn ich immer wieder unberechenbar für ihn laut werde und rumschreie, auch wenn es sich nie gegen ihn richtet.

Vor drei Wochen versuchte ich es bei Little Amiga dann mit der Methode Ignorieren. Das hatte ich mal bei Martin Rütter gesehen. Da war es um zwei aufsässige JRT gegangen. Ich nahm sie also normal mit zu den Spaziergängen, machte aber auch mal einige extra Gänge mit Floppy alleine. Beim Spielen im Garten ließ ich sie links liegen. Ich streichelte sie nicht, sprach nicht mit ihr, sah sie nicht an und begrüßte sie nicht. Einige Wochen davor hatte sie ihren Schlafplatz zu mir nach oben verlegt. Ich hatte sie gewähren lassen. Das änderte ich dann wieder und sie musste abends zurück in die Wohnung meiner Eltern, wo sie dann im Bett meiner Mutter schläft. Am zweiten Abend versuchte sie noch einmal, zu mir nach oben zu rennen zu ihrem Schlafplatz auf dem Sofa. Als sie merkte, dass ich das nicht zuließ, lief sie hinunter und versuchte es nie wieder. Little Amiga versuchte natürlich an den folgenden Tage auch, mit mir Kontakt aufzunehmen, mich zu begrüßen, mit zu spielen und das tat mir schon weh, das zu sehen. Aber ich blieb hart. Es sollte uns ja weiter bringen. Nach ein und einer halben Woche brach ich das dann ab. Es gab keine Verbesserung, was das Laufen an der Leine angeht, nicht die kleinste Veränderung. Eines hat sich aber schon verändert. Das Verhältnis von Little Amiga zu mir ist noch gestörter. Sie kommt kaum noch zu mir nach oben in die Wohnung, außer morgens vor dem Spaziergang, um mich zu begrüßen, und um sich das tägliche Kaustück abzuholen. Vorher verbrachte sie viele Stunde hier oben, selbst wenn ich nicht oben war. Das tut sie jetzt nicht mehr, weder wenn ich oben bin, noch wenn ich nicht oben bin. Sie verbringt die Zeit unten, alleine oder mit meiner Mutter. Es heißt ja immer, Hunde verzeihen uns unsere Fehler. Da merke ich hier nichts von. Folglich bin ich mit der Lage noch unglücklicher als zuvor.

Alles Mist! Kann ich nicht anders sagen. Ich bin unheimlich frustriert, was Little Amiga angeht. Eigentlich mag ich sie schon mit ihrem gewinnenden Wesen, doch wenn es um das Spazierengehen geht, da ist mir die Freude vergangen. Es stimmt an unserer Beziehung grundsätzlich etwas nicht. Auch wenn Little Amiga hier im Haus auf das, was ich sage, hört, wenn sie sogar bei den Spaziergängen zu mir schaut, wenn wir an eine Weggabelung kommen, so scheint das darüber hinaus nicht zu gelten. Von ihrer Art, das merkt man schnell, ist Little Amiga ein sehr dominanter Hund. Sie hat einen Blick, mit dem sie einen anschaut, wenn sie etwas will, der könnte Löcher in Wände schneiden.

Vermutlich werden viele Leute, die von Hunden Ahnung haben, wenn sie das hier lesen oder mich mit Little Amiga beobachten, sich kaputt lachen über meine Anstrengungen, meine Dummheit und meinen Frust. Ich bin mir ganz sicher, es gibt Menschen, die müssen nichts sagen, da geht Little Amiga einfach ordentlich und gesittet an der Leine, nur weil diese Menschen eine andere Ausstrahlung haben. Little Amiga kann nichts für ihr Verhalten. Es ist meinem eigenen Verhalten zuzuschreiben. Trotzdem bin ich immer wieder böse auf sie, auch wenn das natürlich Blödsinn ist. Ich kann mir aber einfach nicht helfen.

Viele andere Menschen hätten Little Amiga vermutlich schon ins Tierheim abgeschoben. So bin ich zum Glück nicht. Aber manchmal denke ich schon, dass es angenehmer wäre, wenn ich sie nicht hätte. Wie gesagt, ich mag sie eigentlich schon. Aber mein Verhältnis zu ihr hat schon gelitten und nach der letzten Aktion noch mehr, denn zu meinem Frust kommt nun noch ein schlechtes Gewissen gegenüber Little Amiga in Bezug auf die ganzen Dinge, die ich ihr im Laufe der Zeit angetan habe (siehe oben). So habe ich mir das alles nicht vorgestellt als ich sie vor drei Jahren aus Ungarn aus dem Tierschutz aufnahm. Ich bin ehrlich gesagt ratlos, was ich noch tun soll. Wie es aussieht, stehen mir noch viele Jahre Frust und Ärger und verspannte Schultern bevor mit Little Amiga. Tolle Aussichten …

Darf’s bitte ein wenig kuschelig sein?

29 Mittwoch Jul 2015

Posted by DT in Tagebuch

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Decke, floppy, Hunde, kuschelig, verhalten

Wirklich kalt ist es derzeit sicherlich nicht. Trotzdem mögen es viele Hunde noch etwas wärmer. Das war bisher bei fast allen meinen Hunden so. Sie lieb(t)en es, unter einer kuscheligen Decke zu liegen, nachts immer und tagsüber immer wieder.
So war das auch heute früh, als der kleine Floppy zu mir nach oben kam nach Frühstück und Spaziergang. Er hatte es sich schon auf der Decke bequem gemacht und ich zog sie noch ein Stück über ihn. Das ließ er sich gerne gefallen und bald schlief er ein, wollig gewärmt von der Decke.

Böser, böser Mond …

06 Samstag Dez 2014

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

floppy, Hunde, hundepsychologie, little amiga, Mond, verhalten

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Gestern Abend mussten meine drei zu später Stunde in den Garten, um sich dort zu erleichtern. Über dem Dach stand, leicht von Wolken verhüllt, der zunehmende Mond. Ein Flugzeug näherte sich in nicht allzu großer Höhe von Nordosten mit Kurs auf den Flughafen Köln-Bonn. Das Rauschen der Triebwerke war deutlich zu hören. Floppy drehte sich um zum Haus, sah die gelbliche Scheibe Mondes, hörte das Rauschen und begann, den Mond zu verbellen. Das machte Little Amiga neugierig und auch sie drehte sich um und verbellte den Mond, bis ich sie hineinschickte. 

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Dass Wölfe den Mond anheulen, ist bekannt, dass aber Hunde den Mond verbellen, ist mir neu. Eine Erklärung habe ich jedoch dafür. Gelegentlich fliegen Heißluftballons über den Ort. Mal sind sie dichter dran, mal weiter entfernt. Vor allem, wenn sie dichter beim Haus sind, wirken sie auf die Hunde bedrohlich. Das Rauschen des Brenners verstärkt dieses noch. Floppy und Little Amiga zählten also eins und eins zusammen – gelblich runde Kugel am Himmel plus Rauschen gleich Ballon gleich bedrohlich – wir bellen, um es zu vertreiben.

Böser, böser Mond …

Yoschi – Dr Jekyll and Mr Hyde?

01 Dienstag Jul 2014

Posted by DT in Gesundheit, Hundepsychologie, Tagebuch

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Hunde, hundepsychologie, Schmerzen, verhalten, verhaltensänderung, Yoschi

Dass mit Yoschi definitiv etwas nicht stimmt, ist nach den letzten Ereignissen wohl klar. Von Anbeginn an vermutete ich, dass sein völlig anderes Verhalten durch Schmerzen ausgelöst worden war. Irgendwie war er scheinbar auf die Idee gekommen, dass es zwischen den Schmerzen und seinen Menschen einen Zusammenhang gab. Interessanterweise scheine ich für ihn der Hauptschuldige zu sein, und bekomme damit sein Meide-  und Abwehrverhalten am meisten zu spüren. Betroffen ist, wenn auch nicht in gleichem Maße, meine Mutter. Nachdem er mir ein paar Tage lang bei Annäherungen und Versuchen, ihn anzufassen, selbst beim Anleinen mit Knurren, Zähnefletschen und Bellen mehr als deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er nichts von allem dem wollte, und er mich in einem Fall sogar völlig überraschend in die Hand gebissen hatte, obwohl er nicht mehr hinkte, somit scheinbar in der rechten Schulter auch keine Schmerzen mehr haben sollte, beschloss ich, zu meinem Tierarzt zu fahren. Vielleicht waren da noch andere körperliche Ursachen, die ich so nicht feststellen konnte. Mein Tierarzt untersuchte ihn von Kopf bis Fuß, schaute sich Zähne, Ohren und Augen an, Tastet die Beine und Gelenke, den Bauch und die Wirbelsäule ab und hörte Herz und Lunge ab. Bis auf eine leichte Empfindlichkeit an der Wirbelsäule, ein gutes Stück hinter den Schulterblättern, war nichts zu finden. Die Empfindlichkeit an der Wirbelsäule stufte mein Tierarzt aber auch nicht als bedenklich ein. Also beschlossen wir, noch ein Blutbild zu machen, um ganz sicher zu gehen. Vielleicht war irgendein Wert nicht OK, vielleicht ein Entzündungswert vorhanden. Nichts von allem dem fand sich, wie ich heute erfuhr. Beim Besuch schlug mein Tierarzt mir vor, es doch einmal mit Calmex zu versuchen. Bei manchen Hunden wirkt es, bei manchen nicht. Calmex ist lediglich ein Nahrungsergänzungsmittel, bestehend aus Aminosäuren (woraus auch Vitamine bestehen), Thein und einem Extrakt auf der Kava Pflanze. Etwas Anderes, etwa ein Präparat aus der der Klasse der Psychopharmaka würde ich meinen Hunden nie geben. Über Calmex machte ich mich ausgiebig schlau und kam zu dem Schluss, dass ein Versuch nicht schaden kann. Das war am Donnerstag.

Yoschi wurde spätestens ab Samstag wirklich deutlich ruhiger. Ob es nun dem Calmex geschuldet war und oder der Tatsache, dass er sich die ganze Woche hatte schonen müssen und die Schmerzen damit verflogen waren, kann ich nicht sicher sagen. Er schien zumindest wieder ganz der alte Yoschi, wie ich ihn schätze, ruhig und nett. Am Montag war er dann wieder ganz in alter Form und düste dabei leider auch wieder einige Male die Treppe zu mir hinauf und hinunter. Dummerweise hindert eine Sperre auch Floppy und Little Amiga daran, nach oben zu gehen, deswegen hatte ich die Sperre nicht aufgestellt. Ich hatte eigentlich gehofft, dass Yoschi die Treppe etwas meiden würde, so wie in der Woche als es ihm nicht so gut ging und er so seltsam drauf war. Pustekuchen! Und abends kam dann die Rechnung. Er zeigte mir wieder äußerst deutlich, dass er meine Nähe auf gar keinen Fall wünschte und das, obwohl ich ihn in diesem Fall nicht einmal hatte anfassen wollen. Er musste also wieder Schmerzen haben, auch wenn sein Gang nichts davon zeigte. Sein Verhalten war heute Vormittag vor allem dadurch geprägt, dass er mir permanent auswich. Mein Tierarzt, mit dem ich heute wegen dem Blutbild telefonierte, meinte, es könne wohl doch mit der Wirbelsäule zusammenhängen. Wir werden jetzt abwarten, wie die Sache sich entwickelt und müssen dann vielleicht dort ansetzen.

Die Treppe werde ich nun wohl doch sperren müssen, auch wenn das Umstände bedeutet. Yoschi muss aber um jeden Preis von der Treppe fern gehalten werden.

Der kleine stolze Herr Yoschi ist mir seither allerdings wirklich etwas unheimlich geworden. Mal ist er so, mal so und man ist nie so ganz und gar sicher, was man zu erwarten hat. Eigentlich kenne ich ihn sehr gut und kann ihn auch entsprechend gut einschätzen. Momentan allerdings zeigt er völlig neue Seiten, auf die ich mich erst noch komplett einstellen muss.

Heute waren wir im Baumarkt. Ihn hatte ich extra mitgenommen, dass er etwas Schönes erlebte. Auch wenn er mit Begeisterung dabei war, so scheint mir sein Blick auf dem Bild nicht ganz so glücklich – aber vielleicht war es auch die Sonne.

Nicht ganz verstehe ich noch immer nicht, wie es sein kann, dass er sein abweisendes und abwehrendes Verhalten von einem auf den anderen Moment ablegen kann, wenn das Zauberwort “Autofahren” fällt. Dann ist er wie ausgewechselt, lässt sich anleinen, anfassen, hochheben, streicheln und hat sogar nichts dagegen, wenn ich direkt neben ihm sitze und ihn ansehe. Autofahren scheint so positiv besetzt für ihn, so sehr das Höchste der Gefühle, dass er alles Andere vergisst.

Nun hoffe ich nur, nicht auf Dauer mit einem Dr Jekyll and Mr Hyde Hund leben zu müssen.

Schmerz lass nach

24 Dienstag Jun 2014

Posted by DT in Hundepsychologie, Krankheiten, Tagebuch

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Hunde, hundepsychologie, Schmerzen, verhalten, Yoschi

Herr Yoschi hat in der letzten Zeit eine seltsame Wandlung durchgemacht. Der eigentlich so freundliche kleine Kerl reagiert seit etwas über einer Woche auf Berührungen extrem aggressiv.

Als er vor etwas über fünf Jahren aus dem Tierheim zu uns kam, hatte er es mit der körperlichen Nähe zu Menschen nicht so sehr. Streicheln war OK, doch Schmusen ließ er überhaupt nicht zu. Durch Knurren zeigte er eindeutig an, dass er es nicht mochte. Vielleicht war er es nicht gewohnt von seiner Vorbesitzerin (und eigentlich ist Schmusen ja auch kein hundetypisches Verhalten, sondern mehr von uns Menschen aufgenötigt und von den Hunden dann toleriert, wenn es gewohnt sind). Mit der Zeit ließ Yoschi dann schon mehr Nähe zu.

Was unangenehme Berührungen angeht, da war Herr Yoschi schon immer etwas empfindlicher als meine anderen Hunde. Einmal beim Scheren im Frühsommer erwischte ich sein Ohr versehentlich. Es blutete leicht. Von da an war das Scheren bei ihm noch unbeliebter als zuvor und das zeigte er deutlich durch Knurren und Zähnefletschen. Leckerchen zur Bestechung reichten danach leider nicht mehr aus. Ohne besondere Vorsicht und gelegentlichen Einsatz eines Maulkorbs konnte ich ihn nicht mehr scheren, ohne meine eigene Sicherheit zu gefährden.

Auch das Ziehen von Zecken gestaltete sich mehr und mehr zum Problem. Ich nutzte lange Jahre eine Zeckenzange. Die klemmte auch immer wieder einzelne Haare mit ein. Zwar wurden diese beim Herausdrehen der Zecken nicht mit herausgezogen, doch war Yoschi das Ziehen an der Haarwurzel scheinbar sehr unangenehm. Fortan zeigte er mir bei jedem anstehenden Zeckenziehen, dass er damit nicht einverstanden war. Je nachdem, wo die Zecke saß, klemmte ich ihn ein zwischen meinen Beinen oder verpasste ihm den Maulkorb. Seit ich nun die Zeckenhaken von O’Tom nutze, geht es wieder besser, da er verstanden hat, dass es absolut nicht unangenehm ist für ihn.

Seit etwas über einer Woche zeigt Yoschi nun ein Verhalten, welches er vorher noch nie gezeigt hat. Will man ihn streicheln, egal wo, zeigt er die Zähne und knurrt und bellt böse. Er beruhigt sich erst, wenn man sich abwendet oder bei mir, wenn ich ihn zu mir rufe. Seine Verhaltensänderung geht einher mit der Rückkehr von Problemen mit der rechten Schulter. Diese Schulter hat schon häufiger Probleme gemacht. Was es genau ist, kann der Tierarzt nicht sagen. Vielleicht ist es ein schlecht verheilter Bänderriss oder gar ein Abriss. Solange Yoschi diese Schulter nicht zu sehr belastet, ist alles gut. Rennt er zu oft die Treppe aus meiner Etage hinunter in die meiner Eltern, kommen die Probleme schnell wieder. So war er dann wieder etwas am Humpeln bei den Spaziergängen. Aber er hielt sich wacker, auch bei längeren Gängen. Dann aber fing er sein aggressives Verhalten bei Berührungen an.

Ein besseres Bild war nicht möglich als er mir mal wieder die Zähne zeigte, nachdem ich versucht hatte, ihn zu streicheln.

Nun ist absolute Schonung angesagt für ihn. Er darf nur kleine Runden gehen in dieser Woche. Vor seinen Lieblingssessel habe ich zwei alte Sofakissen gelegt, dass er eine Stufe hat, um ohne Springen hinunterzugelangen. Meine Treppe kann ich nicht sperren wegen der anderen Hunde. Yoschi halte ich aber ab, hinaufzukommen. Das Problem mit der Treppe ist eigentlich nicht das Hinauflaufen. Ich würde ihn heruntertragen, doch leider aber ist es schwierig, ihn jedes Mal zu erwischen, bevor er selbst hinunterläuft. Nun überlege ich, wie ich ihn am besten am Hinterlaufen hindern kann.

Sein Verhalten ist wieder etwas entspannter geworden. Aber trotzdem wurde er auch heute wieder richtig böse als ich ihn mit beiden Händen an den Ohren kraulen wollte. Ob ihm vielleicht noch an anderer Stelle etwas schmerzt? Die Ohren habe ich auf Schwellungen der Lymphdrüsen unter den Ohren abgetastet, konnte aber nichts fühlen. Es bleibt nichts als erst einmal abzuwarten und weiter zu schonen. Mit der Zeit wird es dann hoffentlich wieder besser.

Klitzekleine Fortschritte aber Fortschritte

26 Mittwoch Feb 2014

Posted by DT in Tagebuch

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Schlagwörter

Angst, Erziehung, floppy, Hunde, hundepsychologie, spaziergang, Unsicherheit, verhalten

Mein kleiner Herr Floppy und seine Ängste und Unsicherheiten gegenüber fremden Hunden und auch vielen Menschen oder auch schon mal der komischen Wurzel auf einem Feld.

Die meisten Begegnungen mit anderen Hunden laufen weiterhin nach dem bekannten Muster ab: Hund wird gesichtet, Floppy geht in Angriffsmodus. Er kläfft, was die Lunge hergibt, legt sich ins Geschirr und zieht in Richtung des anderen Hundes, häufig so stark, dass er auf zwei Beinen läuft. Müssen wir, weil der Weg kein Ausweichen zulässt, auf den Hund zugehen und an ihm vorbei, beruhigt er sich erst wieder, wenn wir vorbei sind. 

Etwas anders läuft es seit etwa drei Wochen ab, wenn wir eine Möglichkeit erhalten, seitwärts ins Gelände oder auf einen Weg auszuweichen. Ich gehe dann in die Hocke und nehme in hinter mich, so dass mein Körper den Blick auf den anderen Hund weitestgehend blockiert. Ich rede ruhig mit ihm und sehe, dass er auf mich schaut. Selbst wenn er zunächst noch kläffte, solange wir auf dem Weg waren und er den anderen Hund im Blick hatte, so bleibt Floppy dann fast immer ruhig. Ist der andere Hund vorbei, lobe ich den kleinen Mann und belohne ihn mit einem kleinen Leckerchen. Vor allem das Leckerchen findet er scheinbar sehr motivierend.

Von zehn Hundebegegnungen verlaufen so bisher vielleicht nur ein oder zwei, da es nur selten möglich ist, entsprechend auszuweichen wegen des Geländes oder des Weges selbst. Trotzdem aber macht mir diese Entwicklung wirklich Hoffnung, dass wir so langsam aber sicher auf die richtige Spur kommen. Es wird noch lange dauern, doch lieber langsam und in klitzekleinen Schritten voran als gar nicht.

Was es bedeutet, wenn ein Hund rechts oder links wedelt

03 Sonntag Nov 2013

Posted by DT in Hundepsychologie, Wissen

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Schlagwörter

Hunde, hundepsychologie, verhalten, Wissen, Wissenschaft

Wedeln gehört zum Repertoire in der Kommunikation von Hunden untereinander wie mit dem Menschen. In der Regel bedeutet Wedeln bei Hunden Freude. Ganz besonders deutlich wird dieses bei Begrüßungen.

Forscher haben sich nun aber mit dem Wedeln genauer auseinander gesetzt. Ob Hunde generell rechts oder links unterscheiden können ist bei Hundehaltern umstritten. Als Kommandos können zumindest Schlittenhunde lernen, in welche Richtung sie abbiegen sollen.

Wie wir Menschen haben Hunde eine linke und eine rechte Gehirnhälfte. Und zwischen beiden Hirnhälften gibt es Unterschiede in der Zuweisung von Aufgaben. Wissenschaftler um Giorgio Vallortigara von der Universität Trento wiesen dieses nun nach und berichteten darüber in der Fachzeitschrift “Current Biology”. Demnach kann man sagen:

Positive Emotionen werden demnach in der linken Hirnhälfte verarbeitet, und negative in der rechten.

Quelle: Linkswedler haben negative Emotionen, Welt online, 01.11.2013

Hunde im Versuch zum Wedeln, Washington Post

Dieses hat auch auf das Wedeln der Hunde eine Auswirkung, fand man aus Beobachtungen heraus. Durch das Schwanzwedeln verraten Hunde, ob sie eher angespannt oder gut gestimmt sind. Ist die linke Hirnhälfte aktiv, sprich sind positive Emotionen im Spiel, wedeln Hunde tendenziell eher nach rechts. Umgekehrt beobachtete man, dass bei einer Aktivität der rechten Hirnhälfte, also wenn negative Emotionen im Spiel sind, Hunde eher dazu neigen, nach links zu wedeln. Beobachtet man nun noch die Reaktionen anderer Hunde auf das rechte oder linke Wedeln, zeigt sich auch hier dieser Unterschied. Mit 34 Hunden verschiedener Rassen testete man dieses und beobachtete, dass Hunde diesen Unterschied verstehen. Zum Test setzte man die Hunde vor eine Leinwand, auf welcher das Schattenbild eines Hundes gezeigt wurde, der einmal nach rechts und einmal nach links wedelte. Über Elektroden wurde der Herzschlag aufgezeichnet. Wedelte der projizierte Hund überwiegend nach links, zeigte also Anzeichen von negativen Emotionen, reagierte auch der Versuchshund mit erhöhtem Puls. Sobald der Hund überwiegend nach rechts wedelte, blieb der Versuchshund entspannt.

Schauen wir also mal genauer hin, wenn unsere Hunde wedeln, ob sie dann je nach Situation mehr nach rechts wedeln (positiv) oder mehr nach links (negativ). Wenn sie uns begrüßen sollten sie demnach überwiegend nach rechts wedeln.

Quellen: Wedelt der Hund links, ist Vorsicht angesagt, Welt online, 01.11.2013

A tale of 2 setters? Study says dogs pick up on subtle signal from tail wags to left or righ

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in Kürze

Ein Blog über die Abenteuer mit meinen Hunden, begonnen 2013 mit vier Hunden. Zwei von diesen Hunden sind noch jung, zwischen einem halben und einem Jahr alt. Sie müssen noch viel lernen und ich lerne mit ihnen. Hier werde ich berichten über das, was wir so erleben in unserem Alltag und ich hoffe, es ist unterhaltsam und vielleicht lernt der eine oder andere aus meinen Fehlern. Außerdem werde ich auch das ein oder andere verbloggen, das mich im Zusammenhang mit dem Thema Hunde interessiert oder mir irgendwo in den Weiten des Netzes oder sonst wo begegnet ist.

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