1729 schlug Jonathan Swift, bekannt als Autor von Gullivers Reisen, in einem Aufsatz mit dem Titel A modest proposal vor, man möge die unzähligen Kinder der Armen der Gemeinheit zum Nutzen machen und meinte damit, man möge sie schlachten, sobald sie ein Jahr alt sind, und ihr zartes Fleisch, welches sehr wohl bekömmlich sei, verzehren und aus ihrer weichen Haut feine Damenlederhandschuhe herstellen.
Im Geiste dieses bescheidenen Vorschlages möchte auch ich einen ebensolchen bescheidenen Vorschlag unterbreiten. Tierfreunde werden hier aufschreien, doch meine Argumente sind auf Vernunft gegründet.
Jahr für Jahr landen in den Tierheimen unzählige Hunde, verstoßen, ungewollt, verloren, verlassen, gefunden und ähnlich. Viele sind schwer zu vermitteln und sitzen oft jahrelang in den Tierheimen, ohne Aussicht, je eine Familie zu finden, die sich ihrer annimmt. Das bedeutet für die Hunde langes Leiden und für die Allgemeinheit große Kosten. Leute, die ihre Hunde nicht kastrieren oder sterilisieren, tragen zu dem Problem mit bei. In vielen Ländern, darunter auch die USA, aber auch in Europa werden jährlich mehrere Millionen Hunde euthanasiert. Euthanasiert, welche ein Wort! Es verkleidet die grausame Wahrheit in ein schwieriges Fremdwort. Doch die Wirklichkeit dahinter ist nicht schön, wird zu gerne verdrängt. Man schläfert sie ein, wenn sie Glück haben, diese armen Hunde. Viele haben aber dieses Glück des sanften Todes nicht. Sie werden vergast, erschossen, vergiftet, erschlagen, erdrosselt oder auch per Stromschlag getötet. Und die Hunde in den sogenannten Tötungen, die es in Deutschland so zum Glück nicht gibt, kommen häufig auch durch Krankheiten, Hunger und Durst als Folge, dass man sie dort sich selbst überlasst, zu Tode. Werden sie in einer vorgegebenen Frist nicht vermittelt oder in Tierheimen aufgenommen, erwartet sie je nach Finanzlage der Städte und Gemeinden, welche die Tötungen betreiben, ein mehr oder weniger grausames Ende. In vielen Ländern aller Kontinente, auch in Europa, gibt es Straßenhunde. In oft barbarischen Aktionen versucht man ihrer Zahl Herr zu werden. Sie werden erschossen, vergiftet, erschlagen, eingefangen und verhungern gelassen. In Spanien brechen Jäger ihren Jagdhunden, wenn sie nicht mehr jung und schnell sind, die Beine und überlassen sie ihrem Schicksal, oder sie erhängen sie mit Tape um die Schnauze, dass man sie nicht hört. Es gibt der Beispiele noch viele mehr, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Das alles bedeutet nur unendlich viel Leid unter den Hunden für nichts und wieder nichts.
Es sterben also mehrere Millionen Hunde in den Ländern Europas und Nordamerikas jährlich, verursachen Kosten und werden anschließend entsorgt. Liebe Leute, das macht doch keinen Sinn, und das erkennt eigentlich jeder. Dabei liegt die Lösung doch so nah. Vielleicht sehen viele sie genau deswegen nicht.
Wie uns vor allem asiatische Länder vormachen, sollte man diese Hunde sinnvoller nutzen. Anstatt sie sinnlos leiden zu lassen und abzuschlachten, sollte man sie einem vernünftigen Nutzen zuführen, indem man ihr Fleisch isst und ihre Felle und Häute für Bekleidung verwendet. Asiaten essen Hunde nicht umsonst. Sie gelten in Ländern wie China, Vietnam oder Korea als Delikatesse, denn ihr Fleisch ist zart, hat zumeist wenig Fett und besitzt einen ganz eigenen Geschmack. Rezepte, wie man Hund zubereitet, könnte man aus diesen Ländern genug bekommen. Außerdem könnte man unseren Spitzenköchen eine neue Herausforderung bieten. Anstatt sie in die Welt zu schicken, exotische Speisen zu finden, sollten sie auf den Hund kommen in ihren Meisterküchen. Es würde auch unserer Wirtschaft gut tun. Man könnte ähnlich wie in China ausgewiesene Hunderestaurant eröffnen, die nichts als Hundegerichte auf der Speisekarte führen.
Natürlich gäbe es zunächst Proteststürme, würde ein Restaurant Hund anbieten. Doch das legt sich mit der Zeit. Auch vegane Restaurants werden heute kaum noch belächelt. So wie mit veganen Restaurants derzeit eine neue Branche entsteht, so könnte dieses auch mit Hunderestaurants laufen. Vor zwanzig Jahren wurden Vegetarier belächelt. Heute hat jedes Restaurant zumindest ein vegetarisches Menü auf der Speisekarte. Nicht anders läuft es mit veganen Menüs.
Sogar mit dem Gesetz sollte es keine Probleme geben. Vielleicht bräuchte es einige kleine Änderungen. Doch im Grunde wäre alles klar. Hunde wären dann eben auch Nutztiere, wie Schweine, Rinder, Schafe, usw. Natürlich würden Hunde nur mit behördlicher Aufsicht durch bestellte Tierärzte in den Schlachtbetrieben geschlachtet und verarbeitet. Selbstverständlich wäre auch der Herkunftsnachweis Plicht. Und dank guter Lebensmittelkontrollen wäre Hundefleisch auch als solches echt und ausgewiesen. Nicht dass wir hinterher in neuen Fleischskandalen statt Hundefleisch in der Hundefleischlasagne Rind, Schwein oder gar Pferd finden würden. Was auf der Verpackung steht, das muss auch drin sein. Hier geht der Schutz der Verbraucher eindeutig vor.
Heute ist auch deutscher Gastronomie nichts mehr heilig. Krokodile, Tiger, Löwen, Straußen, Schlangen und das Wild der afrikanischen Savanne landen auf den Tellern der Gäste in spezialisierten Restaurants größerer Städte. Und ohne Menschen, die derartige Gaumenfreuden mögen, gäbe es diese Restaurants gewiss nicht. Auch Hund als nicht alltägliche Delikatesse wird hierzulande schnell Freunde finden. Kaum jemand wird sich mehr aufregen.
Früher hat man auch hierzulande Hund gegessen. Hundefett galt als gut gegen Rheuma. Und in der Schweiz isst man in manchen Landstrichen noch heute gelegentlich Hund, und es ist nicht einmal verboten. Ein Gesetz regelt lediglich, dass Hunde nicht gewerblich geschlachtet werden dürfen, sondern nur für den Eigenbedarf. Auch dort wird man vermutlich gute Rezepte haben. In Asien isst man Hund besonders gerne bei sehr heißem Wetter. Im Zuge der Klimaerwärmung wird es auch bei uns heißer, Hund würde also auch hier passen als Speise.
Für deutsche Tierheime würde ich empfehlen, dass Hunde nach drei Monaten Wartezeit ohne Vermittlung, für den Verzehr freigegeben werden. Dann ist Zeit genug gewesen, dem Hund eine Chance zu geben. Tierheime würden so entlastet, in Bezug auf die Finanzmittel wie die Raumkapazitäten, und es wäre Platz für die nächsten Hunde. Der Erlös aus der Schlachtung der Hunde sollte selbstverständlich dem Tierschutz zu Gute kommen und könnte die Arbeit der Tierheime selbst unterstützen.
Zu guter letzt, könnten wir, wenn wir selbst unsere vielen überzähligen und ungewollten Hunde verspeisten, anstatt sie zu Millionen in Tierheime zu stecken oder sie mehr oder wenig grausam zu euthanasieren, den Chinesen, Vietnamesen, Koreanern und wer in Asien sonst noch Hund verspeist, zeigen, wie man Hunde artgerecht tötet und schlachtet. So wie das derzeit in diesen Ländern geschieht, ohne Rücksicht auf die Leidensfähigkeit der Hunde als Lebewesen, muss das nicht sein. Doch warum sollten etwa die Chinesen auf uns hören, wenn wir ihr Tun anklagen? Würden wir nicht genauso reagieren, wenn ein Inder uns vorwirft, Rinder zu schlachten und dabei oftmals Tiere, die noch bei Bewusstsein sind, zu zerteilen? Gehen wir mit gutem Beispiel voran. Schlachten und essen wir unsere unerwünschten Hunde. Dann werden auch entsprechende Petitionen und Aktionen von Tierrechtsaktivisten in diesen anderen Ländern mit einer Kultur, die Hunde als Delikatesse ansieht, ernst genommen werden.
Und falls nicht bekannt, A modest proposal war eine Satire, mit welcher Jonathan Swift seine Mitmenschen zum Nachdenken anregen wollte über die unhaltbaren Zustände unter den vielen armen Menschen, vor allem in den Städten der damaligen Zeit. Und entsprechend ist auch dieses eine Satire, nur falls das bis hierhin irgendwer noch nicht verstanden hat.